März 2021

Genügt das Solothurner Wasserdargebot in künftigen Trockenzeiten?

  • 30.03.2021

Die Auswirkungen des Klimawandels – insbesondere der Trockenheit im Sommer – werden den Bewässerungsbedarf der Landwirtschaft künftig ankurbeln. Eine regionale Risikoabschätzung bestätigt diese Tendenz. Es müssen verschiedene Anpassungen im künftigen Umgang der Landwirtschaft mit dem veränderten Klima diskutiert werden.

Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich in den letzten Jahren immer deutlicher: Hitzeperioden wie im Sommer 2018, tiefe Wasserstände in den Gewässern, Ernteausfälle, Waldbrände und trockene Böden. In Zukunft muss mit steigenden Temperaturen, häufigen und langen Trockenperioden im Sommer und einer Zunahme von starken Niederschlägen und Extremwetterereignissen gerechnet werden. Dies erfordert regional angepasste Strategien für die Landwirtschaft. Hierfür hat der Kanton grundlegende Fragestellungen zur Wasserressource in der Landwirtschaft bei Trockenheit überprüft und künftige Handlungsfelder abgeleitet.

Mehr Wasserdefizite in der Landwirtschaft

In einem Jahr mit durchschnittlichen Witterungsverhältnissen steht heute in der Vegetationsperiode genügend Wasser für die landwirtschaftlichen Ackerkulturen zur Verfügung. Setzt sich der Klimawandel fort, muss jedoch bis ins Jahr 2060 in weiten Teilen des Kantons mit Wasserdefiziten gerechnet werden. Vor allem in den Gebieten südlich des Juras wird in den Sommermonaten das Wasser für die Landwirtschaft knapp werden.

Einzig die Kulturen entlang der grösseren Flüsse wie der Aare werden aufgrund des Flusswassers für die Bewässerung weniger unter der Trockenheit leiden. In den nördlichen Kantonsteilen werden deutlich weniger landwirtschaftliche Ackerkulturen angebaut, die eine Bewässerung benötigen. Allerdings führen die kleineren Jurabäche auch nur wenig Wasser, das für die Bewässerung genutzt werden könnte.

Künftiger Umgang mit den zunehmenden Trockenphasen

Auf der Basis der vorhandenen Erkenntnisse müssen nun weitere Aktivitäten folgen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausarbeitung regionaler Strategien mit einem integralen Ansatz des zukünftigen Wassermanagements. In Pilotprojekten sollen die relevanten Interessensgruppen die anstehenden Fragen vertiefen und Lösungsansätze erarbeiten. Erst danach können Konzepte entwickelt und allenfalls Infrastrukturen für die Bewässerung geplant werden.

Die Ressource Wasser ist sehr sensibel: Eine Wasserknappheit hat nicht nur Folgen für die Landwirtschaft, sondern auch für das Ökosystem, die Wirtschaft und die Bevölkerung. Den verschiedenen Nutzungsansprüchen ist demnach unbedingt Rechnung zu tragen, um die nachhaltige Nutzung des Wassers zu gewährleisten.

Grafiken und Fotos:

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