1842 bezeichnet man auch als Robert Schumanns Kammermusikjahr: Drei Streichquartette, das berühmte Klavierquintett, das Klavierquartett und am Ende des Jahres die Fantasiestücke op. 88 für Klaviertrio entstanden in diesem Jahr. Nach den monumentalen Konzeptionen der vorangegangenen Werke tragen hier die Sätze die Überschriften Romanze, Humoreske, Duett und Finale. Es ist Musik, die für den kleineren Kreis gedacht sein mag, in ihrem Raffinement aber die ganze Bandbreite Schumannscher Emotionen enthalten.
Demgegenüber steht Clara Schumanns einziges, 1846 entstandenes Klaviertrio, das als Meisterwerk der Komponistin bezeichnet werden muss. Clara, als Pianistin in ganz Europa gefeiert, schrieb das Trio in einer schwierigen Zeit, als Robert erneut von manisch-depressiven Anfällen geplagt wurde und sie selber eine Fehlgeburt erlitt. Die ausdrucksstarke Tonsprache des Werks wurde von der Kritik sehr positiv aufgenommen. So schrieb die Allgemeine Musikalische Zeitung Leipzig, es wehe „über allem… ein zarter poetischer Duft, der das Ganze zum Kunstwerk weiht.“
Das erste Trio von Anton Arensky ist dem Andenken des grossen Cellisten Charles Davidoff gewidmet. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte das Werk zu den meistgespielten Klaviertrios überhaupt, geriet danach etwas in Vergessenheit und erlebt seit einigen Jahren zu Recht eine Renaissance in den Konzertprogrammen. In einem eindrücklichen romantischen Tongemälde in russisch-elegischem Stil lässt Arensky eine berührende Totenklage erklingen, taucht dazwischen aber auch ein in überschäumende Erinnerungen an das pralle Leben.
Das Schweizer Klaviertrio, bestehend aus Angela Golubeva (Violine), Joël Marosi, (Violoncello) und Martin Lucas Staub (Klavier), hat sich seit seiner Gründung 1998 einen bemerkenswerten Ruf als Ensemble von aussergewöhnlicher Homogenität und grosser Ausdruckskraft erworben. So wurde es vom US-Magazin Fanfare als „one of the very top piano trio ensembles on today’s stage“ bezeichnet.
Das Trio gewann mehrere 1. Preise bei Internationalen Wettbewerben (Brahms-Wettbewerb in Österreich, Swiss Ambassador’s Award London) und hat Konzerte in weit über 40 Ländern auf allen Kontinenten gegeben. Es wird regelmässig zu international renommierten Festivals eingeladen und führte Tripelkonzerte mit Orchestern in aller Welt auf wie z.B. mit dem Russischen Nationalorchester, Scottish Chamber Orchestra, Zürcher Kammerorchester, Berner Sinfonieorchester, Orchestre Philharmonique de Liège. Dabei spielte das Ensemble mit Dirigenten wie Thomas Zehetmair, Mario Venzago, Johannes Fritzsch, Loukas Karytinos, Pascal Rophé u.a.
Zahlreiche Radio-, Fernseh- und viele preisgekrönte CD-Aufnahmen beim Label audite dokumentieren das Schaffen des Ensembles. Dabei reicht die Diskografie von den Klassikern des Repertoires bis zu zeitgenössischen Werken. Ein Meilenstein markiert die sechsteilige Edition sämtlicher Werke für Klaviertrio von Beethoven bei audite, eine Gesamteinspielung, die bereits überschwänglich besprochen und mehrfach ausgezeichnet wurde.
Herbstkonzert mit dem Schweizer Klaviertrio
Mit Angela Golubeva (Violine), Joël Marosi (Violoncello), Martin Lucas Staub (Klavier)
Sonntag, 31. Oktober, 17 Uhr
Eintritt: CHF 40.- (CHF 10.- für Schüler/-innen, Student/-innen, Lehrlinge)
Es gilt die COVID-Zertifikatspflicht.
Limitierte Plätze, Tickets auf https://www.swisspianotrio.com/extrakonzert
Schloss Waldegg
Museum und Begegnungszentrum
Waldeggstrasse 1
4532 Feldbrunnen-St. Niklaus
032 627 63 63
https://schloss-waldegg.ch