Die Einwohnergemeinden des Kantons Solothurn fördern die Integration von Ausländerinnen und Ausländern seit 2017 im Rahmen des Modells «start.integration». Um die Integrationsförderung in den Gemeinden noch besser zu verankern, hat der Regierungsrat am 8. März 2022 ein Schwerpunkteprogramm beschlossen. Am Integrationstag, der vom Verband Solothurner Einwohnergemeinden (VSEG) und dem Amt für Gesellschaft und Soziales (AGS) gemeinsam gestaltet wurde, konnten sich die Verantwortlichen in den Gemeinden über die weiteren Schritte informieren lassen und ihre Erfahrungen austauschen.
Gemeinden geben ihre Erfahrungen weiter
Thomas Blum, Geschäftsführer des VSEG, betonte die Wichtigkeit der Integration für die Gemeinden: «Die Aufgabe ist herausfordernd, aber alternativlos, denn es sind in erster Linie die Gemeinden, welche für ihre Einwohnerinnen und Einwohner sorgen». Drei Gemeinden gaben ihre Erfahrungen den mehr als 60 anwesenden Verantwortlichen aus Gemeinden im ganzen Kanton weiter. Richard Aschberger gewährte einen Einblick in die Aufgaben der städtischen Integrationskommission in Grenchen. Aus Schönenwerd informierte die Integrationsbeauftragte Mirela Cosic. Dort werden Neuzugezogene auch nach dem Erstgespräch begleitet und zu weiteren Gesprächen eingeladen, die von den Ausländerinnen und Ausländern sehr geschätzt werden. Gregor Schneiter aus Hubersdorf zeigte am Beispiel des Unterleberbergs auf, wie die Integrationsförderung im Verbund mit sechs weiteren Gemeinden erfolgt.
Kanton unterstützt Gemeinden
Beatrice Lanz, Integrationsdelegierte des Kantons, zeigte sich mit dem Engagement in den Gemeinden zufrieden: «Die Begrüssung und Erstinformation der Zugezogenen funktioniert heute bereits sehr gut». Sie ortete aber auch Handlungsbedarf und betonte, dass der Kontakt mit Vereinen, Arbeitgebern und anderen Institutionen noch intensiver gepflegt werden müsse. Das AGS unterstützt die Gemeinden in ihren Integrationsbemühungen und stellt künftig diverse Hilfsmittel zur Verfügung: Vorlagen für Zusammenarbeitsverträge, Aufgabenbeschriebe und weitere Empfehlungen.
Sandro Müller, Chef des AGS, zeigte mit Blick auf die Schutzsuchenden aus der Ukraine, dass sich das Modell «start.integration» bewährt hat. Gemeinden mit entsprechenden Strukturen konnten schnell reagieren und vom bereits vorhandenen Wissen profitieren.
Weitere Informationen
«start.integration» beschreibt die Integrationsförderung von Ausländerinnen und Ausländern. Zu den Aufgaben der Gemeinden gehören die Erstinformation beim Zuzug sowie das Fördern und (Ein-)Fordern der Integration. Der Kanton ergreift ausländerrechtliche Massnahmen, wenn die Integration nicht funktioniert. Das Modell «start.integration» ist Teil des Integralen Integrationsmodells (IIM). Das IIM verknüpft verschiedene Integrationssysteme im Kanton miteinander (Arbeit, Bildung, Sozialhilfe u.a.). Damit können Doppelspurigkeiten bei den Angeboten abgebaut werden. Die zu integrierenden Personen und die Behörden profitieren von einer grösseren Transparenz und Effizienz.