Flott im Netz: eine Erfolgsgeschichte

Carlo Wyniger von der Jugendpolizei hält eine Präsentation
Carlo Wyniger von der Jugendpolizei

Kinder erhalten immer früher ein Handy und nutzen digitale Medien. Die Kantonspolizei hat ihre Präventionsangebote mit verschiedenen Partnern angepasst und auf jüngere Gruppen ausgerichtet. Das Programm «Flo# - Kids flott im Netz» kommt in der Schule sehr gut an.

Viele Kinder haben heute bereits in der 5. Klasse ein eigenes Handy, in der 6. Klasse praktisch Alle. Kinder sind damit früher der virtuellen Welt ausgesetzt, also auch Gefahren und Rechtsverletzungen. Im Bereich Prävention engagieren sich seit Langem verschiedene Akteure, darunter die Kantonspolizei Solothurn mit ihrer Jugendpolizei. «Früher setzten unsere Präventionsprogramme ab der 7. Klasse ein, das reichte nicht mehr», erklärt Carlo Wyniger von der Jugendpolizei.

Social Media, Cybermobbing und Games

Seit 2020 gibt es nun das Programm «Flo# - Kids flott im Netz». Es wurde zusammen mit Partnerorganisationen wie der Fachstelle Perspektive, der Suchthilfe Ost und der Beratungsstelle IMEDIAS für die 5. und 6. Klasse entwickelt. Es ist das erste von mehreren Präventionsprogrammen, weitere stehen etwa für Teenager bereit. «Flo#» beinhaltet zunächst die halbtägige Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer, die das Programm buchen. Diese führen dann zwei Medienhalbtage mit ihren Klassen durch und behandeln dabei Themen wie «Social Media», «Cybermobbing» und «Games». Die Jugendpolizei steuert das Modul «Alles, was Recht ist» bei. Ergänzend findet ein Elternabend statt. «Uns ist es wichtig, dass die Kinder ein Verständnis für ihr Handeln entwickeln und ihre Verantwortung kennen», so Carlo Wyniger. «Wir erklären zum Beispiel, was strafbar ist und welche Folgen bestimmte Handlungen haben». Das Ganze geschieht spielerisch. Für die Kinder soll es vor allem eine Hilfestellung sein und sie in ihren Kompetenzen stärken.

Neues Präventionsprogramm ist ein Erfolg

«Die Kinder machen sehr gut mit. Man sieht zunehmend, dass so Manches bereits zu Hause ein Thema war», bilanziert Carlo Wyniger, der seit rund 15 Jahren Präventionsveranstaltungen mit Schulen durchführt. Im Kanton nutzen bislang etwa 40 Klassen das neue Angebot pro Jahr. Ziel ist es, das Programm «Flo#» flächendeckend auszubauen. Daneben führt die Jugendpolizei weitere Präventionsveranstaltungen durch, zum Beispiel an Berufsschulen. Insgesamt kommen so rund 350 Anlässe pro Jahr zusammen.