Der lange Weg zum Polizeihund

Polizeihund Jedi
Polizeihund Jedi

Bei der Kantonspolizei Solothurn arbeiten insgesamt 16 Vierbeiner. Die Diensthunde kommen unter anderem bei Personenfahndungen, zum Aufspüren von Drogen oder auch von Mobiltelefonen zum Einsatz. Bis sie allerdings einsatzfähig sind, braucht es eine herausfordernde Ausbildung.

«Der Weg zum Polizeihund ist spannend, emotional, zeitintensiv und herausfordernd zugleich – sowohl für den Hundeführer/die Hundeführerin wie auch für den angehenden Diensthund», sagt Ulrich Oppliger. Er ist technischer Leiter der Sondergruppe Diensthunde der Kantonspolizei Solothurn. «Sobald ein angehender Polizeihundeführer das Bewerbungsverfahren bestanden hat, beginnt die Suche nach dem geeigneten Hund.» Je nach Ausrichtung der Ausbildung kommen andere Hunderassen in Frage. Bei einem künftigen Schutzhund wird häufig ein deutscher oder belgischer Schäferhund ausgesucht, bei einem reinen Spürhund eher eine Jagdhunderasse oder ein Retriever.

Ulrich Oppliger und sein Hund Jedi sitzen vor Dienstwagen
Ulrich Oppliger mit seinem Hund Jedi

«Ohne Leidenschaft geht nichts»

Die Welpen sind zirka sechs Wochen alt, wenn sie der Hundeführer auswählt. Im Alter von zwei bis drei Monaten erfolgt die Abgabe, so Hundeführer Ulrich Oppliger: «Ab diesem Zeitpunkt ist man ein Team und das Training beginnt. Der Vierbeiner wird in den Dienstbetrieb integriert, lernt die Umwelt kennen, durchläuft Appellübungen, absolviert Sucharbeiten und übt Alltagssituationen wie Zugfahren oder Rolltreppenlaufen. Er wird zur einzigartigen Unterstützung.» Die Arbeit und das Training eines Hundeführers hören nicht mit dem Feierabend auf. Nebst der regulären Ausbildung wendet man in den ersten Jahren täglich im Schnitt bis zu drei Stunden an Freizeit für die Ausbildung und Erziehung des Hundes auf. «Ohne Leidenschaft wäre das gar nicht möglich», spricht Oppliger aus eigener Erfahrung.

Schützen, Personen suchen und neu Datenträger aufspüren

Nach zweieinhalb bis drei Jahren Training muss das Team eine Prüfung bestehen, um so etwa als Schutzhund im aktiven Dienst eingesetzt werden zu können, erklärt Ulrich Oppliger: «Dabei wird das Team in jeder Hinsicht gefordert. Der Vierbeiner muss Befehle einwandfrei befolgen und Kommandos sofort und konsequent umsetzen. Je nach Einsatzgebiet wird er Vermisste suchen müssen, Tatverdächtige verfolgen und stellen, Gebäude und Geländeabschnitte nach Personen absuchen wie auch Betäubungsmittel und Notengeld suchen. Der Zeitpunkt, wann ein Team einsatzbereit ist, kann je nach Entwicklung des Hundes und Geschick des Hundeführers variieren.» Im aktiven Dienst sind bei der Kantonspolizei Solothurn aktuell elf Diensthunde; fünf angehende Polizeihunde befinden sich in Ausbildung. Seit diesem Frühling hat die Kantonspolizei Solothurn ihren ersten Datenträgerspürhund. Er kommt über die Kantonsgrenze hinaus zum Einsatz und ist erst der dritte seiner Art in der ganzen Schweiz. Der Spürhund hilft Ermittlern, digitale Beweise zu finden, etwa USB-Sticks und Mobiltelefone.