Gefahren- und Risikoanalyse (GRA)

Gefährdungen erkennen und beurteilen

Die Schweiz ist immer wieder von Ereignissen und Entwicklungen betroffen, welche die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen gefährden oder zumindest den Alltag erheblich einschränken. Die Bewältigung von Katastrophen und Notlagen stellt aus heutiger Sicht eine der grössten Herausforderung für den Schutz der Bevölkerung dar. Dies insbesondere, da sie aufgrund der zunehmenden Vernetzung der modernen Gesellschaft, der steigenden Verletzlichkeit von Infrastrukturen und der hohen Wertdichte zu immer grösseren Schäden führen. Um diesen Gefährdungen gezielt begegnen zu können, müssen diese und die daraus resultierenden Risiken bekannt sein.

Eine Gefährdung ist ein Ereignis oder eine Entwicklung, welche die Bevölkerung oder ihre Lebensgrundlagen im Eintrittsfall beeinträchtigen.

Das Risiko ist ein Mass für die Grösse einer Gefährdung und beinhaltet die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und dessen Schadensausmass. Das Ermitteln von Risiken dient zur Bewertung von Gefährdungen, um diese miteinander vergleichen zu können.

 

Gefährdungs- und Risikoanalysen

Mit der Gefahren- und Risikoanalyse (GRA) wird die Grundlage für eine Optimierung des Bevölkerungsschutzes geschaffen. Sie soll den Kanton dabei unterstützen, die Gratwanderung zwischen Sicherheit für die Bevölkerung und minimalem Ressourceneinsatz erfolgreich zu meistern.

In dieser breit abgestützten Studie werden die für den Kanton relevantesten Gefährdungen aus den Bereichen Natur, Technik und Gesellschaft im Detail untersucht. Dabei geht es u.a. um die folgenden Fragestellungen:

  • Was kann passieren?
  • Wie gross ist das erwartete Schadensausmass pro Szenario?
  • Wie oft ist mit einem derartigen Ereignis zu rechnen?
  • Wie gut können wir das Ereignis mit den aktuell vorhandenen Mitteln bewältigen resp. wo haben wir bei der Ereignisbewältigung noch Defizite?
  • Welche Risiko reduzierenden Massnahmen sind denkbar? Wie können wir die Bewältigbarkeit der Ereignisse verbessern?
  • Was kosten diese Massnahmen? Was nützen sie?
  • Welche dieser Massnahmen setzen wir um?
  • Welches Restrisiko nehmen wir in Kauf?

 

Gefahren- und Risikoanalyse Solothurn

Der Regierungsrat des Kantons Solothurn hat den Schlussbericht zur Gefahren- und Risikoanalyse (GRA) am 10. Juni 2014 genehmigt und das Amt für Militär und Bevölkerungsschutz (AMB) mit der Umsetzung der 18 priorisierten Massnahmen beauftragt.

Mit der GRA soll der Bevölkerungsschutz gestärkt und das Risiko von Katastrophen und Notlagen verringert werden. Denn die Sicherheit kann nicht ausgelagert werden und sie ist nicht verhandelbar.