Baummarder

Schutzstatus CH: jagdbar, im Kanton Solothurn September – Mitte Februar

Der Baummarder ist in Europa weit verbreitet, wobei er stark von der Präsenz von Bäumen abhängig ist. In der Schweiz ist er vom Flachland bis hin zur Waldgrenze zu finden. Ein grosses Verwechslungspotenzial gibt es vor allem mit dem Steinmarder, welcher sich nur durch wenige äussere Merkmale unterscheidet. Der Baummarder zeichnet sich durch seinen gelblich-orangen Kehlfleck und seine dunkel gefärbte Nase aus, während der Steinmarder einen weisslichen Kehlfleck und eine fleischfarbene Nase besitzt.

Der dämmerungs- und nachtaktive Baummarder ist ein Fleischfresser mit einem breiten Nahrungsspektrum. Er ernährt sich vorwiegend von Kleinnagern, erbeutet gelegentlich auch Hasen, Insekten, Amphibien und Regenwürmer. Dank seiner hervorragenden Kletterkünste sind auch Eichhörnchen, Vögel und deren Eier auf seinem Speiseplan. Zudem werden vor allem im Herbst auch Beeren, Früchte und Pilze gerne gefressen. Als Versteck nutzt der Baummarder Nester von grösseren Vögeln oder Eichhörnchen, Spechthöhlen und die «Hexenbesen». Er bevorzugt grosse feuchte Fichtenbestände und ausgedehnte Laubwälder und meidet offene Flächen.

Da der einzelgängerische Baummarder menschliche Gesellschaft meidet, gibt es wenig Konfliktpotential. Durch die Verwechslungsgefahr mit dem unruhestiftenden Steinmarder kann es jedoch auch zu ungeplanten Abschüssen kommen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in welchen der Baummarder für seinen Pelz noch stark bejagt wurde, werden heute nur wenige Exemplare jagdlich gestreckt.

Graf R. F. & Fischer C. (Hrsg.) 2021: Atlas der Säugetiere. Schweiz und Liechtenstein. Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie SGW, Haupt Verlag, Bern.