August 2021

Denkmaltage: Das Kulturgut bewahren – «gewusst wie»

  • 26.08.2021

Mit 13 Anlässen an 8 Orten begeht der Kanton Solothurn am 11. und 12. September die 28. Europäischen Tage des Denkmals. Unter dem offiziellen Titel «Gewusst wie» steht das Wissen um den Erhalt des Kulturguts im Zentrum.

Materialien und Konstruktionen überdauern die Jahrhunderte – vorausgesetzt, sie sind hochwertig, und man weiss, wie sie zu erhalten sind. Auf dieses Wissen und Können richten sich die 28. Europäische Tage des Denkmals am 11./12. September. «Gewusst wie – Faire et savoir-faire – Sapere fare – Savair co far» lautet das diesjährige Motto. Es geht um die Fragen, was ein Kulturgut ausmacht, wie es gepflegt und weiterentwickelt werden kann. Um Materialien, Konstruktionen und Bauten zu restaurieren und für die Nachkommen zu erhalten, braucht es fachspezifisches Wissen und Fertigkeiten.

Das Handwerk und das damit verbunden Wissen lässt sich dieses Jahr auch im Kanton Solothurn in acht verschiedenen Gemeinden an drei Ausstellungen, zahlreichen Führungen und Veranstaltungen entdecken. Die Denkmaltage sollen dazu einladen, in die Welt des Handwerks einzutauchen, Fachleute bei der Arbeit zuzuschauen und zu erfahren, wie wichtige Zeitzeugen vor Verlust und Zerfall geschützt werden.

Zu beachten sind die Anmeldefristen für Führungen, die mit begrenzten Teilnehmerzahlen geführt werden.

Weitere Informationen

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Übersicht aller Anlässe

Unten sind alle Veranstaltungen im Überblick aufgeführt. Zu beachten sind die Anmeldefristen für Führungen, die mit begrenzten Teilnehmerzahlen geführt werden.

 

DORNACH
Goetheanum – Metamorphose von Architektur und Kunstwerk

Vor dem Ausstellungsraum im vierten Stock des Goetheanum lässt sich die Metamorphose der Architektur der von Rudolf Steiner entworfenen Bauten besichtigen. Im Ausstellungsraum selber wird die Modellentwicklung bis zum Original der für die Bühne geplanten Statue des Menschheitsrepräsentanten gezeigt. In der Schreinerei ist das 1:20-Modell des ersten Goetheanums (1913–1922) ausgestellt.

Samstag, 11. September / Sonntag, 12. September

Jeweils 12 Uhr (60 Min.) mit Goetheanum-Guides

Freie Besichtigung der Ausstellung im vierten Stock und des Modells des ersten Goetheanums im Schreinereigebäude im Südsaal links: 10–12 Uhr und 14–16 Uhr

Anmeldung bis 6. September unter E-Mail: fuehrungen@goetheanum.ch oder Tel. 061 706 44 38

 

DORNACH
Haus de Jaager – Kunst, Handwerk und Wohnen

Das Haus de Jaager wurde von Rudolf Steiner für den künstlerischen Nachlass des Bildhauers Jacques de Jaager 1920/21 gebaut. Im Wohnhaus und Ausstellungsatelier sind Architektur und künstlerisches Handwerk zu einem Gesamtkunstwerk verbunden. Aussergewöhnlich ist das kunstvolle Schnitzhandwerk, welches stilvoll die Innenräume schmückt.

Sonntag, 12. September

Rüttiweg 20, 4143 Dornach

offenes Haus 10–12.30 Uhr / 14–17 Uhr (eventuell während der Führungen geschlossen)

Führungen durch Kurt Remund, Architekt: 11 Uhr / 15 Uhr, ca. 50 Minuten

Anmeldung bis 10. September unter 061 701 39 63 oder h.dienemann@posteo.de

 

GRENCHENBERG
Frischer Wind auf den Jurahöhen?

Auf dem Grenchenberg hat sich eine landwirtschaftliche Nutzung durchgesetzt, die einen sanften Tourismus unterstützt. Die Landschaft soll künftig auch Platz bieten für einen grossen Windpark. In einem Podium diskutieren Fachleute unterschiedliche Positionen und mögliche Zukunftsszenarien. Danach führt eine Wanderung zum geplanten Windpark-Standort.

Sonntag, 12. September

Bergrestaurant Untergrenchenberg

um 11.45 Uhr (Dauer ca. 120 Min.) im Bergrestaurant Untergrenchenberg Podiumsgespräch mit anschliessendem Spaziergang.

Anmeldung bis 29. August über info@heimatschutz-so.ch oder T 062 530 40 09.

 

LOSTORF
Schloss Wartenfels – Handwerk des Restaurierens

Wie kommen Restaurierungsentscheide zustande? Der Gartendenkmalpfleger erklärt, wie er die Wiederherstellung der historischen Gartenanlage plant. Anschliessend lässt sich vor Ort die Innenrestaurierung des Schloss Wartenfels erleben und damit das Nebeneinander verschiedener Restaurierungsphasen.

Sonntag 12. September
Schloss Wartenfels in Lostorf, Treffpunkt für die Führungen beim Brunnen vor dem Haupteingang.

Drei Führungen um 9.30 Uhr / 11.30 Uhr / 14 Uhr ca. 1 ½ Std. mit Daniel Schneider (Gartendenkmalpflege), Reto Esslinger (Architekt), Stefan Blank (Kantonaler Denkmalpfleger) und den Restauratoren Fischer & Partner.

Die Anlage ist von 9 bis 17 Uhr frei zugänglich.

Anmeldung bis 9. September bei denkmalpflege@bd.so.ch oder Tel. 032 627 25 77

 

LÜTERSWIL
Die Restaurierung der Grabenöle

Die Ölmühle stammt aus dem 16. Jahrhundert. Nach Jahrzehnten des Zerfalls wurde die Anlage in den 1980er-Jahren restauriert. Seither mahlt sie Baumnüsse zu vorzüglichem Speiseöl. Der für die bevorstehende Restaurierung zuständige Zimmermann stellt die historische Anlage vor.

Samstag, 4. September (ACHTUNG: früheres Datum!)

Grabenöliweg 1, Treffpunkt Eingang Museum Grabenöle, 4584 Lüterswil

Führung um 10 Uhr (60 Min) durch Zimmermann Moritz Schiess

Anlage Samstag 4. September und Sonntag 5. September ab 14 Uhr geöffnet.

Anmeldung bis 2. September bei denkmalpflege@bd.so.ch oder 032 627 25 77

 

RÜTTENEN
Bauernhaus Galmis 7 – Reparatur des Schindeldaches

Am Fusse des Balmfluechöpflis steht das Bauernhaus Galmis 7 aus dem 18. Jahrhundert. Es zeichnet sich durch ein markantes Walmdach und eine vollständig erhaltene Hochstud-Konstruktion aus. Unter der späteren Eterniteindeckung ist das ursprüngliche Schindeldach erhalten geblieben. Dieses wird nun repariert. Das Handwerk des Schindelns lässt sich vor Ort erleben.

Samstag, 11. September, 14–17 Uhr

Bauernhaus, Galmisstrasse 7, 4522 Rüttenen

Erleben Sie die Herstellung und Montage von Schindeln bei individueller Besichtigung und Gesprächen mit Sara Schibler (Kantonale Denkmalpflege), Bruno Fallegger (Schindelmacher), Beat Lüthi (Dachdecker) und Michael Steiner (Eigentümer)

Anmeldung bis 9. September bei denkmalpflege@bd.so.ch oder 032 627 25 77

 

SCHÖNENWERD
Der Bally-Herrenschuh – Geschichte eines Qualitätsprodukts

In Zusammenarbeit mit dem Bally-Firmenarchiv hat Ballyana eine Sonderausstellung über den Herrenschuh realisiert. «Bally Monsieur» erzählt die Geschichte dieses kunstvollen Gebrauchsgegenstands und zeigt seine Ästhetik. Fachleute aus dem Ballyana-Team führen in die Thematik ein und begleiten die Besucherinnen und Besucher beim Rundgang durch die Ausstellung.

Samstag, 11. September und Sonntag 12. September

Ballyana, Sammlung Industriekultur, Schachenstrasse 24, 5012 Schönenwerd

14 bis 17 Uhr Einführungen und Führungen ohne Anmeldung.

 

SCHÖNENWERD
Stiftskirche St. Leodegar – Rettung der Wandmalereien

Die von Paul Wiederkehr 1628 geschaffenen Fresken in der Turmvorhalle wurden in den 1960er-Jahren freigelegt und 2019 restauriert. Aus erster Hand wird der Restaurator die Vorgehensweise und Erkenntnisse der jüngsten Restaurierung 2019 vorstellen. Zudem gibt es Näheres über die Baugeschichte und den historischen Kontext der Wandmalerei zu erfahren.

Sonntag 12. September

Stiftskirche St. Leodegar, Schmiedengasse 31

Führungen um 13.30 Uhr und 15 Uhr (60 Min.) mit Jean-Claude Märki (Restaurator) und Regula Graf (Kantonale Denkmalpflege Solothurn)

Kirche und Kreuzgang sind offen von 11.30 Uhr bis 18 Uhr

Gottesdienst 9.30 bis 11 Uhr

Anmeldung bis 9. September bei denkmalpflege@bd.so.ch oder 032 627 25 77

 

SEEWEN
Die Kirchturmuhr von 1867

Kulturgüter sichern, restaurieren, erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen: Nach über 150 Jahren präsentiert sich das frisch restaurierte Kirchenuhrwerk der Pfarrkiche St. German mit Baujahr 1867 in der Gemeindeverwaltung Seewen. Gleichzeitig werden historische Bücher und Dokumente aus dem Archiv der Gemeindeverwaltung und Kirchgemeinde gezeigt.

Sonntag 12. September

Gemeindeverwaltung Seewen, Dorfstrasse 5, 4206 Seewen

Führungen ab 13Uhr bis 16Uhr, alle ½ Std. durch Hubert Gehrig (Kulturverein Seewen)

Aufgrund der Pandemieverordnung sind ab 6. September weitere Informationen über die Durchführung auf www.seewen.ch verfügbar. Einschreibung auf Führungsliste vor Ort

 

SOLOTHURN
Altern in Würde – Reflexion zur Vergänglichkeit der Gebäudehülle

Oftmals sind traditionell gebaute Häuser und deren Fassaden von generationsübergreifender Qualität. Was steckt hinter dieser Qualität, und was lässt Fassaden in welcher Weise altern? Ein Impulsreferat mit anschliessender Führung durch die Solothurner Altstadt.

Sonntag, 12. September

10 Uhr und 14 Uhr (60-90 Min.)

Landhausquai 23, Jugendherberge, Treffpunkt beim Eingang.

Präsentation und Führung mit Referent: Thomas Klug, Geschäftsführer Keimfarben AG

Anmeldung bis 7. September bei info@keim.ch oder zu Geschäftszeiten 071 737 70 10

 

SOLOTHURN
Kunsthandwerk Metall – Die Glutz-Manufaktur

Die Manufaktur Glutz AG steht mit ihren Metall-Erzeugnissen in einer langen kunsthandwerklichen Tradition. Mit der Verarbeitung von Metallen steht die Manufaktur für höchste Qualität. Im Rahmen einer Führung lässt sich erleben, wie Restaurierungen umgesetzt und Beschläge nach antikem Vorbild hergestellt werden.

Samstag, 11. September

13 und 14 Uhr (60 Min.)

Glutz AG, Segetzstrasse 13, 4500 Solothurn

Führungen durch MitarbeiterInnen der Glutz-Manufaktur

Anmeldung bis 29. August bei info@heimatschutz-so.ch oder T 062 530 40 09.

 

SOLOTHURN
Gewusst wie – Umbau eines Altstadthauses

Der Umbau eines Altstadthaues ist keine leichte Aufgabe. Die Häuser entsprechen keinen modern definierten Normen und bergen oft eine unbekannte Baugeschichte. Beim Besuch eines im Umbau befindlichen Altstadthauses aus dem 16. Jahrhundert können Interessierte in Erfahrung bringen, wie Bauforschung betrieben wird und wie ein Haus den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden kann, ohne seine Qualitäten zu zerstören.

Samstag, 11. September

Führungen um 10 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr (45 min) durch Dominique Knüsel (Architektin) und Christoph Rösch (Bauforschung, Kantonale Denkmalpflege Solothurn)

Judengasse 1 (beim Eingang), 4500 Solothurn

Anmeldung bis 9. September bei denkmalpflege@bd.so.ch oder 032 627 25 77

 

SOLOTHURN
Bucheinbände – kunstvoll gefertigte Informationsträger

Jedes alte Buch ist ein kunsthandwerklich gefertigtes Einzelstück und enthält Informationen über Buchbinder und Vorbesitzerinnen und -besitzer. Ein besonderes Augenmerk gilt den Fragmenten von Handschriften, die sich als Einbandmaterial erhalten haben. Anhand von Bucheinbänden des 15. und 16. Jahrhunderts erhalten die interessierten Besucherinnen und Besucher Einblick in die Bibliotheksarbeit.

Samstag 11. September

11 Uhr und 14 Uhr (Dauer ca. 45 Min.) Präsentation durch Mara Meier und Ian David Holt, Zentralbibliothek Solothurn

Bielstrasse 39, Zentralbibliothek Solothurn

Anmeldung bis 10. September bei sondersammlungen@zbsolothurn.ch oder Tel. 032 627 62 08