Bewährung und Beratung
Bewährungshilfe
Die Bewährungshilfe wird durch das Strafgericht und den Straf- und Massnahmenvollzug, aber auch durch die Staatsanwaltschaft oder das Haftgericht angeordnet. Sie soll straffällig gewordene Menschen dabei unterstützen, sich sozial zu integrieren und künftig ein deliktfreies Leben zu führen. In den Beratungsgesprächen werden hauptsächlich persönliche, materielle oder berufliche Probleme besprochen und Bewältigungsstrategien erarbeitet. Diese deliktorientierte, gesetzlich angeordnete Unterstützung erfolgt durch die gleichnamige Abteilung Bewährungshilfe des Kantons Solothurn.
Soziale Betreuung
Insassen der Untersuchungsgefängnisse Olten und Solothurn erhalten während der Dauer des Strafverfahrens soziale Betreuung durch die Bewährungshilfe Solothurn, sofern sie diese in Anspruch nehmen möchten. Dazu führt die Bewährungshilfe in den Untersuchungsgefängnissen wöchentliche Beratungsgespräche durch. Themen können beispielsweise eine durch die Inhaftierung notwendige Wohnungskündigung, die Regelung eines Taschengelds oder auch administrative Angelegenheiten wie etwa die Organisation einer Postumleitung sein.
Auch Personen im Strafvollzug steht die soziale Betreuung durch die Bewährungshilfe zur Verfügung. So kann diese zum Beispiel zur Vorbereitung der bedingten Entlassung zugezogen werden.
Gewaltberatung
Auf Anordnung eines Gerichts oder einer Behörde führt die Bewährungshilfe Gewaltberatungen durch. Sie nimmt zu diesem Zweck auch Kontakt mit Personen auf, welche wegen häuslicher Gewalt von der Polizei weggewiesen wurden.
Gewaltausübende Personen lernen in der Beratung, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, mit Gefühlen wie Wut, Kränkung und Hilflosigkeit angemessen umzugehen und Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Wer freiwillig eine Gewaltberatung in Anspruch nehmen will, kann sich bei der «Beratungsstelle Gewalt» des Amts für Gesellschaft und Soziales melden. Die Beratungsgespräche werden ebenfalls durch Mitarbeitende der Bewährungshilfe geführt.