Im Dienste der Wirtschaft

Ausländische Arbeitnehmerinnen an einem Büro-Arbeitsplatz

In den internationalen Unternehmen im Kanton Solothurn arbeiten Menschen aus EU-Ländern, den USA oder Indien. Viele brauchen dafür eine Bewilligung. Ein kleines Team im Migrationsamt beurteilt jedes Jahr rund 3000 Gesuche von Firmen, die ausländische Personen anstellen wollen.

Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland, Italien oder Frankreich profitieren vom Freizügigkeitsabkommen. So wie alle aus einem EU- oder EFTA-Staat. Wollen sie im Kanton Solothurn arbeiten, dann reicht eine Anmeldung inklusive Arbeitsvertrag bei der Einwohnergemeinde aus. Anders die Situation für Personen aus so genannten Drittstaaten. Eine US-Amerikanerin, ein Staatsbürger aus Indien oder eine Asiatin – sie alle brauchen eine Arbeitsbewilligung für eine Erwerbstätigkeit auf Solothurner Boden. Die jeweilige Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber reichen hierfür ein Gesuch beim Migrationsamt ein. «Wir bearbeiten jährlich zwischen 2700 und 3000 Beschäftigungsgesuchen und Meldungen für ausländische Personen. Davon können rund 95 Prozent bewilligt werden», sagt Kevin Kneubühler. Er leitet die Abteilung «Arbeitsbewilligungen und Integration» beim Migrationsamt.

Für die Wirtschaft enorm wichtig

Die meisten ausländischen Personen, die eine Bewilligung zur Erwerbstätigkeit erhalten, sind solche, die bereits in der Schweiz oder im Kanton Solothurn wohnen. Andere lassen sich nur für eine bestimmte Zeit hier nieder. So entsenden Unternehmen aus dem Ausland zum Beispiel ihre Mitarbeitenden auf eine Baustelle in der Schweiz. Das alles mache seine Tätigkeit abwechslungsreich und spannend, so Kevin Kneubühler: «Unsere Arbeit ist für die Wirtschaft enorm wichtig. Wir suchen in unserem vierköpfigen Team täglich praktikable und produktive Ergebnisse für juristisch komplexe Herausforderungen.» Kevin Kneubühler rechnet damit, dass die Anzahl der Gesuche aus der Wirtschaft künftig zunehmen wird. Grund ist das stetige Wirtschaftswachstum und ein entsprechendes Bedürfnis nach Arbeits- und Fachkräften.

Höhere Belastung wegen Ukrainekrieg

Einen Anstieg der Beschäftigungsgesuche gab es bereits im letzten Jahr aufgrund des Ukrainekriegs. Rund 2300 Menschen sind bislang in den Kanton Solothurn geflüchtet. 316 Gesuche für Ukrainerinnen und Ukrainer sind beim Migrationsamt eingegangen. «Dies insbesondere in den Branchen Landwirtschaft, Reinigung, Gastronomie und Hilfskräfte in der Industrie», so Kevin Kneubühler. Diesen Anstieg habe man aber bis jetzt mit Mehreinsätzen gut bewältigen können.