Qualität in Heimen hochhalten

Ältere Frau am Rollator in einem Alters- und Pflegeheim

Die 45 Alters- und Pflegeheime im Kanton Solothurn werden regelmässig kontrolliert. Aida Dizdar vom Gesundheitsamt macht sich jeweils vor Ort ein Bild. Sie erzählt von ihren Besuchen in den Heimen und von bewegenden Kontakten mit den Bewohnenden.

Seniorinnen und Senioren möchten heute so lange wie möglich zu Hause bleiben. Der Umzug in ein Alters- und Pflegeheim erfolgt immer später. Wenn ältere Menschen dann in eine solche Einrichtung eintreten, sollen sie fürsorglich und fachgerecht gepflegt und betreut werden. Damit dies gewährleistet werden kann, kontrolliert das Gesundheitsamt alle Alters- und Pflegeheime im Kanton Solothurn. Eine Kontrolle gibt es alle sechs Jahre. Nach drei Jahren erfolgt eine Zwischenkontrolle durch eine vom Kanton beauftragte Zertifizierungsstelle. In den meisten Fällen wissen die Heime vorher, dass sie überprüft werden, sagt Aida Dizdar vom Gesundheitsamt: «Unangekündigte Inspektionen sind eher selten und erfolgen nur nach konkreten Meldungen, die auf mögliche Missstände in einem Heim hindeuten.»

Qualität ist insgesamt gut

Die Aufsichtsbehörde prüft im Vorfeld jeweils Konzepte, Stellenpläne und weitere Unterlagen der Alters- und Pflegeheime. Danach folgt eine Kontrolle vor Ort. Dabei prüft das Gesundheitsamt bei einem Rundgang zunächst die Infrastruktur und die Arbeitsprozesse. «Wir machen Stichprobenkontrollen, ob zum Beispiel Patientenverfügungen vorliegen oder ob die Medikamente korrekt bewirtschaftet werden», sagt Aida Dizdar. Im Anschluss gibt es ein Aufsichtsgespräch. So kann das Gesundheitsamt beurteilen, ob die Voraussetzungen für eine Bewilligung nach wie vor erfüllt sind. Bei Defiziten oder Verstössen verfügt das Gesundheitsamt Auflagen. «No-Gos» sind zum Beispiel der Einsatz von zu wenig qualifiziertem Personal oder unzureichender Schutz der psychischen und körperlichen Gesundheit der Bewohnenden. Die Qualität in den Solothurner Heimen sei aber insgesamt gut, trotz akutem Fachkräftemangel, weiss die Sozialarbeiterin und Pflegefachfrau aus ihren Aufsichtsbesuchen.

Lebensgeschichten von Bewohnenden

Bei den Besuchen in einem Alters- und Pflegeheim sei die Grundstimmung rasch spürbar, sagt Aida Dizdar. Wirkt das Personal gestresst? Sind die Bewohnenden zufrieden? Dabei komme es auch zu schönen Begegnungen. Die Bewohnenden erzählen oft ihre Lebensgeschichte und teilen ihre Erinnerungen. «Das sind bewegende Momente. Das Schönste finde ich, wenn die Bewohnenden äussern, dass sie sich im Heim wie zu Hause fühlen.»