Lärm ist heute allgegenwärtig. Chronische Lärmbelästigung kann anhaltenden seelischen und körperlichen Stress auslösen – auch bei Kindern. Der diesjährige «Tag gegen Lärm» vom 26. April stellt deshalb unter dem Motto «Ruhe fördert» die Kinder in den Mittelpunkt.Im Gegensatz zu Erwachsenen können Kinder ihre akustische Umgebung weniger beeinflussen. Sie sind oft Lärm ausgesetzt, ohne selbst etwas dagegen unternehmen zu können. Wir können uns die Ohren zu halten, wenn es uns zu laut wird, oder uns von der lästigen Lärmquelle entfernen. Kleinkinder und Säuglinge haben diese Möglichkeit nicht. Zudem fehlen Kindern oft das Wissen und das Verständnis dafür, dass Lärm schädlich sein kann.
Lernschwierigkeiten und Hörschäden
Studien zeigen, dass Kindern, die starkem Lärm ausgesetzt sind, unter verschiedenen körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen leiden können: etwa unter eingeschränkter Konzentrations- und Merkfähigkeit, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Übergewicht oder Hyperaktivität. Kleinkinder lernen zum Beispiel weniger gut sprechen, wenn Radio oder Fernseher ständig laufen. Denn dann können sie nur schwer die Worte ihrer Betreuungspersonen aus dem Umgebungslärm herausfiltern – und Sprechen lernen Kinder durch Zuhören.
Leiden die kognitiven Leistungen der Kinder unter einer starken Lärmexposition, wirkt sich das auch auf ihr Erwachsenenleben aus. Mit einem verminderten Lese-, Schreib- oder Merkvermögen werden sie es in der weiteren schulischen Ausbildung schwerer haben.
Vorsicht ist auch bei lautem Spielzeug geboten: Trillerpfeifen, Fasnachtstrompeten oder Kinderpistolen können Hörschäden verursachen. Gönnen wir unseren Kindern – und auch uns selbst – immer wieder Ruhe. Denn Ruhe fördert die kognitive Leistung, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden!