Aktionsplan Pflanzenschutzmittel

Mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) schützt die Landwirtschaft seit Jahrzehnten ihre Kulturen, sichert damit Qualität und Ertrag der Ernten und sorgt damit auch für eine sichere Versorgung mit Nahrungsmitteln. PSM stehen allerdings mehr und mehr in der öffentlichen Kritik. Mit dem im September 2017 verabschiedeten Aktionsplan Pflanzenschutzmittel will der Bund deshalb die Belastung von Gewässern und Boden mit Pflanzenschutzmitteln reduzieren sowie die Risiken für Anwenderinnen und Anwender minimieren. Um das Ziel zu erreichen, sollen u.a. alternative Pflanzenschutzmassnahmen gefördert werden.

Gestützt auf die Vorgaben des Bundes haben die Ämter für Landwirtschaft und Umwelt zusammen mit dem Bildungszentrum Wallierhof und dem Solothurner Bauernverband einen kantonalen Massnahmenplan ausgearbeitet. Die Landwirte und die Umweltverbände sind mit entsprechenden Vertretungen in der durch den Regierungsrat eingesetzten Begleitkommission in die Umsetzung einbezogen. Der Massnahmenplan wurde vom Regierungsrat im März 2018 verabschiedet. 2022 wurde ein Zwischenbericht erarbeitet, der den aktuellen Stand und die Entwicklungen der letzten 4 Jahre aufzeigt. Der Massnahmenplan wurde dabei gestrafft und auch mit neuen Massnahmen im nicht landwirtschaftlichen Bereich erweitert. Das Fazit nach 4 Jahren: Bei der Reduktion der Risiken von PSM wurden bereits wesentliche Verbesserungen erreicht. Um die Risiken des Pflanzenschutzes weiter zu senken sind weitere Anstrengungen in den nächsten Jahren erforderlich.

Die Massnahmen im Kanton Solothurn setzen vor allem bei der Aus- und Weiterbildung sowie der Beratung der Landwirte, bei der Förderung von technischen Innovationen, der Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes in den Kulturen sowie bei Strukturverbesserungsmassnahmen (z. B. Waschplätze für Spritzgeräte) an. Konkrete Massnahmen sind beispielsweise:

  • Praxisversuche am Bildungszentrum Wallierhof mit alternativen Behandlungsmethoden und Teilverzicht von PSM
  • Erarbeitung von Massnahmen zur Reduktion des PSM Einsatzes im Rahmen des Ressourcenprojektes PestiRed (Teilnahme von neunzehn Solothurner Betrieben)
  • Anpassung von Lehrplänen in der landwirtschaftlichen Grundbildung im Bereich Pflanzenschutz
  • Förderung von technischen Innovationen (u.a. Applikationstechnik, Netze) über das Mehrjahresprogramm Landwirtschaft (MJPL)
  • Überbetriebliche Förderung von Waschplätzen über Strukturverbesserungsbeiträge und Investitionskredite der Solothurnische Landwirtschaftliche Kreditkasse (SLK)
  • Sensibilisierung punkto Pufferstreifen und Sanierung oder Ersatz von Schachtdeckeln