Hintergrund: Der Anbau von Zuckerrüben und die Zuckerproduktion in der Schweiz sind durch tiefe Preise und hohen Krankheitsdruck stark herausgefordert. Um die bis Ende 2021 geltenden Unterstützungsmassnahmen abzulösen, schlägt die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) des Nationalrates eine Anpassung des Landwirtschaftsgesetzes vor. Damit wird die parlamentarische Initiative «Stopp dem ruinösen Preisdumping beim Zucker! Sicherung der inländischen Zuckerwirtschaft» umgesetzt.
Die Gesetzesänderung sieht mehrere Massnahmen vor: So soll der Mindestzollansatzes für importierten Zucker in der Höhe von 7 Franken pro 100 Kilogramm verankert werden, was der Regierungsrat begrüsst. Er erhofft sich damit mehr Planungssicherheit für die Branche. Um den bestehenden und künftigen Herausforderungen zu begegnen, schlägt er eine langfristig angelegte Zuckerstrategie und Forschungsinitiative vor. Diese sollen von Bund und Zuckerwirtschaft gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden. Die verstärkten Forschungsanstrengungen sollen unter anderem eine substanzielle Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ermöglichen. Der Regierungsrat lehnt deshalb eine kurzfristige Senkung des Unterstützungsbeitrages von Fr. 2'100.- auf Fr. 1'500.- pro Hektar ab. Er schlägt stattdessen vor, den Beitrag auf der aktuell geltenden Höhe zu belassen, verbunden mit der erwähnten Zuckerstrategie. Andernfalls befürchtet der Regierungsrat einen weiteren Rückgang der Anbaufläche.
Die Aufgabe des Zuckerrübenanbaus in der Schweiz würde nicht nur zum Verlust von Arbeitsplätzen und zum Verschwinden einer wertvollen Kultur in der Fruchtfolge führen. Auch der Umwelt wäre nicht gedient: Gemäss einer Studie von EPB ist die Umweltbelastung bei Schweizer Zucker rund 30 Prozent geringer als bei Importzucker aus der EU.