Was haben der Museums-PASS-Musées, die Kooperation der Universitäten im Rahmen von EUCOR und die Verlängerung des Tram 3 von Basel nach Saint Louis gemeinsam? Alle Projekte wurden anfangs von Interreg finanziert! Interreg ist das zentrale Instrument der europäischen Kohäsions- und Regionalpolitik. Durch Projekte in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Verkehr, Gesundheit, Umwelt und Zivilgesellschaft begünstigt das europäische Förderprogramm die wirtschaftliche Entwicklung, mindert die regionalen Unterschiede und stärkt den Zusammenhalt.
Die Nordwestschweiz beteiligt sich seit 1990 an über 200 grenzüberschreitenden innovativen Projekten unterschiedlichster Art im Oberrheinraum. Die Kantone investierten dabei 33 Mio. Franken, der Bund insgesamt 22 Mio. Franken. Die Interkantonale Koordinationsstelle bei der Regio Basiliensis (IKRB) fungiert seit drei Jahrzehnten als Kontaktstelle auf Schweizer Seite für die Interreg-Partner und für das Programmsekretariat in Strasbourg.
Zu Beginn von Interreg stand vor allem das Zusammenführen gemeinsamer Kenntnisse und die wissenschaftliche Analyse des Kooperationsraums im Mittelpunkt. Zahlreiche Kooperationseinrichtungen wurden gegründet und organisierten sich in Netzwerken, um Fragen der Bevölkerung zu Mobilität, Ausbildung und grenzüberschreitender Zusammenarbeit besser beantworten zu können. Ab der dritten Programmphase im Jahr 2000 leitete man von der Abstimmungs- zur Gestaltungsphase über, mit konkreten Projekten im Dienst der Bevölkerung und der Wirtschaft am Oberrhein.
Die bisherigen fünf Förderperioden und ausgewählte Projekte werden Ihnen im Rahmen einer Jubiläums-Reihe im Newsletter und auf der Webseite der Regio Basiliensis präsentiert.
Glückwünsche von Bern bis Brüssel
Anstelle von geplanten Feierlichkeiten in Strasbourg und Basel überbringen über 20 Programmpartner ihre Würdigungen anlässlich des runden Geburtstags von Interreg Oberrhein in Form von Videobotschaften. Darunter sind Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann (BS), Regierungsrätin Kathrin Schweizer (BL), Dr. Eric Jakob, Direktor Standortförderung beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Marc Lemaître, EU-Generaldirektor Regionalpolitik und Stadtentwicklung, sowie der Geschäftsführer der Regio Basiliensis, Dr. Manuel Friesecke.
Broschüre «30 Jahre Interreg — 30 ans d’Interreg — 30 anni di Interreg»
Zusammen mit anderen regionalen Interreg-Koordinationsstellen der Schweiz hat das SECO eine Jubiläumsbroschüre erstellt, welche die facettenreiche Realität und das überzeugte Engagement der Schweiz zu 30 Jahren Interreg abbildet. Die Verantwortlichen verschiedener grenzüberschreitender, transnationaler und interregionaler Programme, Projektträger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus dem In- und Ausland berichten über ihre Erfahrungen mit Interreg, die Bedeutung der verschiedenen Programme und über die Chancen, die sich dank der Zusammenarbeit für die Regionen auch in Zukunft eröffnen.
Das Programm Interreg Oberrhein verfügt für den Zeitraum von 2014-2020 (Interreg V) über europäische Fördermittel von insgesamt 109.7 Mio. Euro. Auf Schweizer Seite stellt der Bund aus dem Fonds für Neue Regionalpolitik (NRP) 9.2 Mio. Franken für grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein zur Verfügung. Bis November 2020 wurden bisher für 167 Projekte rund 91% der europäischen Fördermittel bewilligt. Die Förderperiode von 2021-2027 (Interreg VI) ist in Vorbereitung. Die Programmstrategie soll im Frühling 2021 von den Programmpartnern verabschiedet und nach Genehmigung durch Brüssel im Herbst mit der Eingabe von Projektanträgen begonnen werden. Die Webseiten des Programms und der Regio Basiliensis informieren laufend über den Stand der Vorbereitungen. Programmpartner sind die Gebietskörperschaften aus der Südpfalz, Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz. Für die Beteiligung der Nordwestschweiz an Interreg ist die Interkantonale Koordinationsstelle bei der Regio Basiliensis (IKRB) zuständig. |