Dezember 2020

Nordwestschweiz - 30 Jahre EU-Förderprogramm Interreg Oberrhein

  • 15.12.2020

Die Nordwestschweiz engagiert sich seit 1990 an dem grenzüberschreitenden EU-Förderprogramm Interreg am Oberrhein. Das Ziel ist heute wie damals, den Alltag der Bevölkerung und die Wettbewerbsfähigkeit in unserer gemeinsamen Grenzre¬gion zu verbessern, sowie eine ausgewogene, nachhaltige Raum- und Infrastruk¬turentwick¬lung zu ermöglichen. Das diesjährige Jubiläum zum 30. Geburtstag von Interreg bie¬tet Gelegenheit, um auf Erfolge und Herausforderungen zurückzublicken.

Was haben der Museums-PASS-Musées, die Kooperation der Universitäten im Rahmen von EUCOR und die Verlängerung des Tram 3 von Basel nach Saint Louis gemeinsam? Alle Projekte wurden anfangs von Interreg finanziert! Interreg ist das zentrale Instrument der europäischen Kohäsions- und Regionalpolitik. Durch Projekte in den Bereichen Wirt­schaft, Wissenschaft, Bildung, Verkehr, Gesundheit, Umwelt und Zivilgesellschaft be­günstigt das europäische Förderprogramm die wirtschaftliche Entwicklung, mindert die regionalen Unterschiede und stärkt den Zusammenhalt.

Die Nordwestschweiz beteiligt sich seit 1990 an über 200 grenzüberschreitenden inno­vati­ven Projekten unterschiedlichster Art im Oberrheinraum. Die Kantone investierten dabei 33 Mio. Franken, der Bund insgesamt 22 Mio. Franken. Die Interkantonale Koor­dinationsstelle bei der Regio Basiliensis (IKRB) fungiert seit drei Jahrzehnten als Kon­taktstelle auf Schwei­zer Seite für die Interreg-Partner und für das Programmsekretariat in Strasbourg.

Zu Beginn von Interreg stand vor allem das Zusammenführen gemeinsamer Kenntnisse und die wissenschaftliche Analyse des Kooperationsraums im Mittelpunkt. Zahlreiche Ko­operationseinrichtungen wurden gegründet und organisierten sich in Netzwerken, um Fra­gen der Bevölkerung zu Mobilität, Ausbildung und grenzüberschreitender Zusam­menar­beit besser beantworten zu können. Ab der dritten Programmphase im Jahr 2000 leitete man von der Abstimmungs- zur Gestaltungsphase über, mit konkreten Projekten im Dienst der Bevölkerung und der Wirtschaft am Oberrhein.

Die bisherigen fünf Förderperioden und ausgewählte Projekte werden Ihnen im Rahmen einer Jubiläums-Reihe im Newsletter und auf der Webseite der Regio Basiliensis präsen­tiert.

Glückwünsche von Bern bis Brüssel

Anstelle von geplanten Feierlichkeiten in Strasbourg und Basel überbringen über 20 Pro­grammpartner ihre Würdigungen anlässlich des runden Geburtstags von Interreg Ober­rhein in Form von Videobotschaften. Darunter sind Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann (BS), Regierungsrätin Kathrin Schweizer (BL), Dr. Eric Jakob, Direktor Stand­ortförderung beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Marc Lemaître, EU-Generaldirektor Regionalpolitik und Stadtentwicklung, sowie der Geschäftsführer der Regio Basiliensis, Dr. Manuel Friesecke.

Zu den Videobotschaften

Broschüre «30 Jahre Interreg — 30 ans d’Interreg — 30 anni di Interreg»

Zusammen mit anderen regionalen Interreg-Koordinationsstellen der Schweiz hat das SECO eine Jubiläumsbroschüre erstellt, welche die facettenreiche Realität und das über­zeugte Engagement der Schweiz zu 30 Jahren Interreg abbildet. Die Verantwortlichen verschiedener grenzüberschreitender, transnationaler und interregionaler Programme, Projektträger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus dem In- und Ausland berichten über ihre Erfahrungen mit Interreg, die Bedeutung der verschiedenen Programme und über die Chancen, die sich dank der Zusammenarbeit für die Regionen auch in Zukunft eröffnen.

Zur Broschüre

Das Programm Interreg Oberrhein verfügt für den Zeitraum von 2014-2020 (Interreg V) über europäische För­dermittel von insgesamt 109.7 Mio. Euro. Auf Schweizer Seite stellt der Bund aus dem Fonds für Neue Regionalpolitik (NRP) 9.2 Mio. Franken für grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein zur Verfügung. Bis November 2020 wurden bisher für 167 Projekte rund 91% der europäischen Fördermittel bewilligt. Die Förder­periode von 2021-2027 (Interreg VI) ist in Vorbereitung. Die Programmstrategie soll im Frühling 2021 von den Programmpartnern verabschiedet und nach Genehmigung durch Brüssel im Herbst mit der Eingabe von Pro­jektanträgen begonnen werden. Die Webseiten des Programms und der Regio Basiliensis informieren laufend über den Stand der Vorbereitungen.

Programmpartner sind die Gebietskörperschaften aus der Südpfalz, Baden, dem Elsass und der Nordwest­schweiz. Für die Beteiligung der Nordwestschweiz an Interreg ist die Interkantonale Koordinationsstelle bei der Regio Basiliensis (IKRB) zuständig.