Juli 2020

Quarantäne für «Fall Terminus» und Grenchen endet

  • 09.07.2020

Rund 580 Personen wurden in den letzten Wochen im Kanton Solothurn unter eine zehntägige Quarantäne gestellt. Diese ging am Dienstag zu Ende. Der damit verbundene Aufwand war für die beteiligten Stellen erheblich, die «Test&Trace»-Strategie ist aber unabdingbar für die Eindämmung der Epidemie.

Im Umfeld von drei Veranstaltungen hat der Kantonsarzt rund 580 Personen unter Quarantäne gestellt. Diese Personen hatten Kontakt zu einer positiv getesteten Person, hatten aber selber noch keine Symptome, sondern wurden im Rahmen der Contact-Tracing-Aktivitäten vorsichtshalber in Quarantäne geschickt. So können Infektionsketten unterbrochen und eine weitere Ausbreitung des Virus verhindert werden. Die zehntägige Quarantäne galt bis und mit 7. Juli 2020. (Mehr zur «Test&Trace»-Strategie in der Box).

«Fall Terminus»

Eine nachträglich auf COVID-19 positiv getestete Person hatte am Wochenende vom 27./28. Juni eine Veranstaltung im Terminus-Club Olten besucht. Diese Person hatte sich über eine Drittperson angesteckt, deren Infektion bis zum Fall Spreitenbach zurückverfolgt werden konnte. Insgesamt sind im Umfeld des Terminus-Clubs rund 300 Kontaktpersonen identifiziert worden, wovon niemand positiv auf COVID-19 getestet wurde.

«Fall Grenchen»

Eine positiv auf COVID-19 getestete Person hatte die vom Kantonsärztlichen Dienst angeordneten Isolationsmassnahmen missachtet und zwei Veranstaltungen im Raum Grenchen besucht. Das Departement des Innern hat gegen die betreffende Person Strafanzeige erhoben.

Im Rahmen dieser Veranstaltungen hatte der Kantonsarzt für rund 280 Besuchende und Mitarbeitende eine zehntägige Quarantäne verordnet, wovon nachträglich eine Person positiv auf COVID-19 getestet wurde.  

Intensivierte Kontrolltätigkeit

Im Zuge der weiteren Lockerungen der Corona-Massnahmen durch den Bund hat der Kanton Solothurn seine Kontrolltätigkeiten intensiviert. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) ist für die Überprüfung der Einhaltung der Schutzkonzepte in Restaurations- und Barbetrieben zuständig. Die Betriebskontrollen finden in gemischten Teams mit der Polizei Kanton Solothurn (KAPO) statt. Das AWA und die KAPO haben seit dem 27. April 905 Betriebe überprüft. Insgesamt sind 15 Betriebe vorläufig geschlossen worden, wovon 14 nach den nötigen Anpassungen wiedereröffnet werden konnten.

Was ist die «Test&Trace»-Strategie?

Seit Mitte Mai befindet sich die Schweiz in der sogenannten Eindämmungsphase der COVID-19 Pandemie. Die nationale «Test&Trace»-Strategie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ist dabei ein zentraler Pfeiler. Durch die breit ausgelegten Testkriterien ohne finanzielle Hürden können mehr Menschen auf den Coronavirus getestet werden. Bei positiv auf COVID-19 getestete Personen wird eine mindestens zehntägige Isolation angeordnet. Ein intensiviertes Contact-Tracing ermöglicht es dem Kantonsarzt, die Infektionsketten nachzuvollziehen und potentielle Kontaktpersonen der infizierten Person zu eruieren. Wer einen engen Kontakt (Familienmitglied, Arbeitskolleg/-in, Club-Besuch usw.) mit einer nachweislich infizierten Person hatte, wird vorsichtshalber in Quarantäne geschickt. Nur so können Infektionsketten frühzeitig erkannt und durchbrochen werden.

Der «Fall Terminus» und die beiden Veranstaltungen in Grenchen haben die Wichtigkeit einer konsequent umgesetzten «Test&Trace»-Strategie unterstrichen. Innert weniger Stunden konnten in beiden Fällen alle Besuchenden und Mitarbeitenden unter Quarantäne gestellt werden. So konnte sichergestellt werden, dass potentiell infizierte Kontaktpersonen das Virus nicht weiterverbreiten.