November 2020

Das Jahrhundertwerk an der Emme ist vollendet

  • 12.11.2020

Die Bauarbeiten an der Emme gehen zu Ende. Der Fluss hat nun von Gerlafingen bis zur Aare viel mehr Platz. Statt rund 25 Meter ist das Flussbett heute an einigen Stellen bis zu 70 Meter breit. Fazit: Besserer Schutz vor Hochwasser und mehr Raum für die Natur. Am 30. Mai 2021 wird die «neue» Emme eingeweiht.

Mehr Sicherheit, mehr Natur, mehr Erholung: Mit diesen drei Stichworten kann das Grundkonzept der beiden Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekte entlang der Solothurner Emme zusammengefasst werden. Im unteren Abschnitt zwischen dem Wehr Biberist und der Aare ziehen die Bagger in diesen Tagen nach fünfjähriger Bauzeit ab. Bereits sichergestellt wurde der Hochwasserschutz von der Kantonsgrenze bis zum Wehr Biberist in den Jahren 2010 bis 2012. Auslöser der Grossprojekte waren die grossen Hochwasserereignisse im Jahr 2005 und 2007.

Die «neue» Emme – ein Gewinn für alle

Zeitgemässer Hochwasserschutz berücksichtigt die vielfältigen Funktionen der Gewässer. Wo immer möglich, werden deshalb Schutzmassnahmen mit Aufwertungen kombiniert. Der Mehrwert, der dadurch entsteht, zeigt sich auch bei der «neuen» Emme eindrücklich: Die ausgedehnten Überflutungsflächen und Aufweitungen im Bereich der sanierten Deponien (zwei Kehrichtdeponien sowie eine Bioschlammdeponie) geben dem Gewässer mehr Raum und steigern die Abflusskapazität. Wo zusätzlich notwendig, helfen Dämme und Mauern Hochwasser durchzuleiten, wie sie alle 100 Jahre vorkommen können; Massnahmen zugunsten der Natur wie Steilufer, Kiesinseln, Hinterwasser, Holzstrukturen oder die Blockrampen für den Fischaufstieg werten die Flusslandschaft auf. Die Emme hat einen Teil ihrer Gestaltungskraft zurück und schafft selbst laufend neue Lebensräume. Mit ihrem neuen Gesicht ist die Emme ein Anziehungspunkt für Erholungssuchende aller Generationen.

Ende Mai 2021 wird gefeiert

Zum Abschluss des Projekts plant der Kanton am 30. Mai 2021 die feierliche Übergabe der neugestalteten Emme an die Anstössergemeinden. Die ersten Vorbereitungen für dieses «ÄmmeFescht» sind im Gang. Just zu diesem Zeitpunkt wird auch die erste Emme-App online gehen. Sie lädt Schulen, Familien und die interessierte Bevölkerung zu Entdeckungstouren entlang der Emme ein und vermittelt viel Wissenswertes zur Geschichte, Entwicklung sowie zu den Naturwerten der Emmelandschaft.

Kredit wird eingehalten

Anlass zur Freude bietet auch ein Blick auf die Kostensituation. Der vom Solothurner Stimmvolk beschlossene Verpflichtungskredit vom 73,6 Mio. Franken wird aller Voraussicht nach nicht vollständig in Anspruch genommen.