November 2020

Ganzheitliches Konzept für eine nachhaltige Integrationsarbeit

  • 03.11.2020

Mit der Einführung des Integralen Integrationsmodells kommt im Kanton Solothurn ein umfassendes und wegweisendes Konzept für die wirtschaftliche, sprachliche und gesellschaftliche Integration zur Anwendung. Das neue Modell schafft einheitliche Strukturen und Prozesse für alle Ausländerinnen und Ausländern und Sozialhilfebeziehenden. Damit setzt der Kanton Solothurn die «Integrationsagenda Schweiz» um.

Zielgruppe des Integralen Integrationsmodells sind Personen mit Sozialhilfe, Ausländerinnen und Ausländer sowie weitere Personen mit Integrationsbedarf. Es ist dabei nicht entscheidend, welches Geschlecht, welches Alter, welche Herkunft die Person hat; die Massnahmen orientieren sich am individuellen Integrationsbedarf. Das integrale Integrationsmodell hat zum Ziel, diese Menschen nachhaltig zu integrieren und ihre Eigenverantwortung zu stärken.

Zu diesem Zweck haben sich bereits im März 2018 Bund und Kantone auf integrationspolitische Ziele für vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge geeinigt und die Zielsetzungen in der «Integrationsagenda Schweiz» festgeschrieben. Der Regierungsrat des Kantons Solothurn hat sich für eine integrale Umsetzung entschieden. Es sollte ein Konzept entstehen, das alle Aspekte berücksichtigt und alle Akteure der Integrationsarbeit einbindet. Unter der Federführung des Departements des Innern haben Vertreter und Vertreterinnen aller Departemente des Kantons, Mitglieder des Solothurnischen Einwohnergemeindeverbands und der Sozialregionen das Integrale Integrationsmodell entwickelt. Dieses Modell vereinheitlicht die unterschiedlichen Integrationsprozesse von Arbeit, Bildung, Sprache und gesellschaftlicher Teilhabe. Zudem bildet es eine gemeinsame und verbindliche Grundlage für eine übergreifende Zusammenarbeit aller involvierten Stellen.

Das Integrale Integrationsmodell erfindet die Integration nicht neu. Es stimmt aber bestehende Massnahmen besser aufeinander ab, optimiert Prozesse und schliesst Lücken. Zur Erfüllung der Vorgaben der Integrationsagenda Schweiz kommt eine durchgehende Fallführung und eine umfassende Potenzialabklärung neu hinzu. Diese stellen sicher, dass die Personen bei Bedarf in ihrem gesamten Integrationsprozess begleitet werden und Potenziale und Fähigkeiten standardisiert erkannt und genutzt werden.

Revision der IIZ-Struktur

Die strategische Führung des Integralen Integrationsmodells liegt bei der Interinstitutionellen Zusammenarbeit (IIZ). Die IIZ ist die Struktur, die das Thema Integration über alle Institutionen und Organisationen koordiniert und steuert.  Die IIZ setzt sich zusammen aus Vertretern mehrerer kantonaler Ämter (Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen, Amt für soziale Sicherheit, Amt für Wirtschaft), des Verbands der Solothurner Einwohnergemeinden, der IV-Stelle Kanton Solothurn, der Sozialregionen, der Solothurnische Handelskammer und des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbands sowie aus weiteren Fachvertretern anderer Ämter und Institutionen.

Mit der Revision der IIZ-Struktur soll die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren vereinfacht werden, damit diese gesellschaftliche oder gesellschaftspolitische Veränderungen rasch erkennen und für die betroffenen Personen wirkungsvolle und nachhaltige Lösungen entwickeln können.