Hintergrund: Im vergangenen Jahr lancierte die kantonale Anlauf- und Koordinationsstelle für Kinder- und Jugendfragen (AKKJF) eine Erhebung der Angebote von Solothurner Gemeinden im Bereich der Kinder- und Jugendpolitik. Im gleichen Zug führte sie eine vertiefte Analyse zum Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen durch. Die Studie ist Teil des Programms zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik im Kanton Solothurn.
Ein vielfältiges Angebot der Kinder- und Jugendförderung
Die Ergebnisse der Studie sind erfreulich: In fast allen Gemeinden des Kantons Solothurn haben Kinder und Jugendliche Zugang zu mindestens einem Angebot im Bereich der Kinder- und Jugendförderung. Die grösste Palette existiert bei Kultur- und Freizeitangeboten, die von Vereinen organisiert werden. Vor allem in grösseren Gemeinden wird die Vielfalt an Angeboten durch die offene Kinder- und Jugendarbeit ermöglicht. Wenngleich professionelle Strukturen der offenen Kinder- und Jugendarbeit hauptsächlich in einwohnerreichen Gemeinden vorhanden sind, können kleine Gemeinden dank regionaler Verbünde ebenfalls von diesen profitieren.
Die Schulsozialarbeit als gängigste Form des Kinder- und Jugendschutzes
Beim Kinder- und Jugendschutz lag der Fokus der Umfrage in erster Linie auf Angeboten, die eine präventive Wirkung anstreben. Auf kommunaler Ebene sind dies hauptsächlich die Angebote der Schulsozialarbeit. Doch der Zugang ist ungleich über die Schulstufen verteilt: Während Jugendliche der Sekundarstufe in beinahe allen befragten Gemeinden Zugang zur Schulsozialarbeit haben, besteht dieser für Kinder der Primarstufe nur in rund 56 Prozent der Gemeinden.
Klares Entwicklungspotenzial im Bereich der Partizipation
Im Bereich der sozialen Partizipation zeigt die Gemeindeumfrage eine grosse Bandbreite an Projekten für Kinder und Jugendliche. Häufig sind diese jedoch an das Vorhandensein einer offenen Kinder- und Jugendarbeit gekoppelt. Deutlich seltener sind hingegen Strukturen und Projekte im Gebiet der politischen Partizipation. Lediglich in 16 der 109 befragten Gemeinden können sich Kinder und Jugendliche in politische Entscheidungen einbringen und damit ihr eigenes Lebensumfeld mitgestalten.
Wie weiter?
Die Kernaussagen der durchgeführten Erhebung dienen dem Kanton als Ausgangspunkt für die Weiterführung des Programms zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik. Bis 2021 werden in diesem Rahmen einerseits gezielt der Aufbau der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie ausgewählte Partizipationsprojekte finanziell unterstützt. Andererseits werden die relevanten Akteurinnen und Akteure vernetzt und deren Zuständigkeiten geklärt, insbesondere im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes.
Weiterführende Informationen
Der Schlussbericht Monitoring Kinder- und Jugendpolitik & Analyse der Partizipationsmöglichkeiten ist auf der Webseite des Kantons Solothurn abrufbar: https://so.ch/fileadmin/internet/ddi/ddi-aso/13_2_Familie_Generationen/Kinder_und_Jugendpolitik/200514_Schlussbericht_INFRAS_Monitoring_Analyse.pdf