Bauabfälle
Im Kanton Solothurn fallen beim Rückbau im Hoch- und Tiefbau jedes Jahr rund 300‘000 m3 mineralische Bauabfälle an. Ein Würfel mit 67 m Kantenlänge! Bauabfälle stellen damit mengenmässig den grössten Anteil aller Abfälle dar. Wie bei den übrigen Abfällen muss sich hier die Abfallwirtschaft von einer entsorgungsorientierten zu einer Kreislaufwirtschaft entwickeln. In erster Linie gilt es dabei darum, Abfälle zu vermeiden, in dem z. B. Gebäude umgenutzt statt abgerissen werden. Die Abfälle, die dennoch anfallen, sollten wenn möglich wiederverwendet werden.
Schadstoffermittlung und Entsorgungskonzept
Bei Neubau, Umbau-, Abbruch- oder Aushubarbeiten entstehen Abfälle die wiederverwertet oder umweltgerecht entsorgt werden müssen. Übersteigt die dabei anfallende Abfallmenge 200 m3, muss ein Entsorgungskonzept erarbeitet und mit dem Baugesuch der Gemeinde eingereicht werden. Das Entsorgungskonzept soll hauptsächlich darüber Auskunft geben, welche Abfälle bei den Bauarbeiten entstehen und wie sie verwertet respektive entsorgt werden. Sind im Aushub- oder Rückbaumaterial Schadstoffe zu erwarten, ist das Material durch eine Fachperson zu untersuchen.
Das Formular «Entsorgungstabelle Bauabfälle» für die Erstellung eines Entsorgungskonzepts ist auf der Seite des BAFU oder auf der Seite «abfall.ch» abrufbar. Für kleinere Bauvorhaben kann auch das vereinfachte Formular verwendet werden (siehe unten).
Auf der Seite des BAFU findet sich zudem eine Vollzugshilfe Bauabfälle.
Strategie Baustoffrecycling Kanton Solothurn
Die zunehmende Materialvielfalt im Bau und der Einsatz von Verbundwerkstoffen gefährden die hohe Recyclingquote. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben die betroffenen kantonalen Ämter gemeinsam mit der Bauwirtschaft eine Baustoffrecycling-Strategie erarbeitet. Ziel dieser Strategie ist es, die Akzeptanz und den Einsatz von mineralischen Recyclingbaustoffen stärker zu fördern, so dass in Zukunft mehr als 90% der mineralischen Bauabfälle wieder verwendet werden.
- Strategie Baustoffrecycling (pdf, 1.54 MB)
Elektroofenschlacke (EOS)
EOS ist ein industrielles Nebenprodukt, das bei der Stahlherstellung im Schmelzofen (Elektrolichtbogenofen) entsteht. EOS weist eine gesteinsähnliche Beschaffenheit (Schmelzgestein) auf und eignet sich aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften sehr gut für bautechnische Zwecke. Durch den Einsatz als Recyclingbaustoff können natürliche Ressourcen eingespart werden.
- Sicherer Einsatz von Elektroofenschlacke (EOS-Granulat) (pdf, 194 KB)
Verwendungsempfehlung für mineralische Recycling-Baustoffe
Das Image der Recycling-Baustoffe hat sich dank den Qualitätsanstrengungen der Produzenten stark verbessert. Diese bieten heute grossmehrheitlich normierte Produkte an, die bautechnische Eigenschaften garantieren. Auch wenn Recyclingbaustoffe heute gleichwertig zu Baustoffen aus primärer Quelle sind, gibt es nach wie vor Vorbehalte bezüglich Qualität und Preis.
Mit einem gemeinsam erstellten Merkblatt mit Verwendungsempfehlungen für mineralische Recycling-Baustoffe wollen die Kantone Bern und Solothurn dem Baustoffrecycling weiteren Schwung verleihen. In der neuen Broschüre werden die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Recycling-Baustoffe detailliert aufgezeigt.
- Verwendungsempfehlungen Mineralische Recycling-Baustoffe (pdf, 1.40 MB)
- Herstellung und Einsatz mineralischer Recyclingbaustoffe (pdf, 548 KB)