Abfallwirtschaft

Der Kanton Solothurn verfügt über eine gut eingespielte Abfallwirtschaft. Die professionelle Behandlung von Abfällen hat sich als allgemeiner Standard etabliert. So wird ein Grossteil der Siedlungsabfälle dem Recycling zugeführt und brennbare, nicht verwertbare Abfälle werden gemäss gesetzlichen Vorgaben verbrannt. Trotz dieser guten Ausgangslage stehen in der Abfallwirtschaft grosse Herausforderungen an. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Umgang mit unseren Ressourcen. In einer Welt mit knapper werdenden Rohstoffen haben Verfahren und Abläufe ohne umfassenden stofflichen Kreislauf wenig Zukunft. Der Umgang mit Abfällen muss sich deshalb von einer entsorgungsorientierten Abfallwirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft entwickeln und insbesondere das Vermeiden von Abfällen mehr gewichtet werden.

Abfallvermeidung

Ob Getränke in Verpackungen, Möbel, Kleidung oder Elektrogeräte: Alles, was wir konsumieren verbraucht natürliche und endliche Ressourcen und belastet damit die Umwelt. 

Ressourcen, Energie und Abfall sparen, das ist das Ziel der Vermeidung von Abfällen. Im Fokus steht dabei ein nachhaltiger Konsum. Wenn wir auf Konsumgüter verzichten, schonen wir Ressourcen am effektivsten.

Konsumverzicht ist ein Bereich, auf den das Amt für Umwelt nur wenig Einfluss nehmen kann, da die Kaufentscheidungen von den persönlichen Vorlieben eines jeden Einzelnen abhängen. Im Sinne von Art. 11 der VVEA haben die Kantone die Pflicht, die Bevölkerung zu sensibilisieren und zu informieren, mit welchen Massnahmen Abfälle vermieden werden können.Dabei geht es nicht darum auf seinen Wohlstand zu verzichten. Bewusste Kaufentscheidungen können aber sehr wohl Abfälle vermeiden, indem Produkte gekauft werden, die eine gute Qualität und damit eine lange Lebensdauer haben (Beispiele: Qualitätsschuhe statt Wegwerfschuhe, Kleider, die länger als eine Mode-Saison getragen werden  können etc.). Produkte zu reparieren statt wegzuwerfen oder zu mieten statt zu kaufen, erhöht deren Lebensdauer und trägt damit ebenfalls zur Verminderung von Abfällen bei. Doch nicht nur bei Konsumgütern kann Abfall vermieden werden. Die Bauabfälle stellen mengenmässig den grössten Anteil aller Abfälle dar. Bauabfälle werden vermieden, wenn Gebäude umgenutzt statt abgerissen werden und die Sanierung von Bauwerken wie Strassen einige Jahre hinausgeschoben werden.

Abfall als Rohstoff

Abfälle unterscheiden sich nach Eigenschaften (z.B. Wertstoffe, Sonderabfälle) und Herkunft (z.B. Siedlung, Bau). Für ihre Entsorgung und Verwertung bestehen spezifische Abfallanlagen.Damit  möglichst wenig nicht verwertbarer Abfall entsteht, gilt es, Stoffkreisläufe zu schliessen, Wertstoffe im Produktezyklus zu halten oder der Produktion als Recyclingbaustoff zuzuführen. Möglich ist auch die energetische Nutzung der Abfälle.