Bodenbelastungsgebiet Dornach

Schwermetall-Immissionen während Jahrzehnten

Das Gebiet um die Produktionsstätte der ehemaligen Metallwerke Dornach (heute Swissmetal Industries AG) war ab 1895 während vieler Jahrzehnte überdurchschnittlichen staubförmigen Schwermetall-Einträgen ausgesetzt. Diese führten zu einer grossflächigen Belastung der Böden und zu einem potenziellen Risiko für Mensch und Umwelt. Betroffen sind die vier Gemeinden Dornach, Aesch, Arlesheim und Reinach.

Diese Bodenbelastung ist ein Langzeitproblem, da die Schadstoffe im Boden nicht abgebaut werden können. Zwischen 2003 und 2005 fanden in Dornach und seinen Nachbargemeinden Aesch, Arlesheim und Reinach umfangreiche Abklärungen zur Belastungs- und Gefährdungssituation statt. Ziel war es, das genaue Ausmass der Belastung der Böden zu erkennen und abzugrenzen sowie die Gefährdung von Mensch und Umwelt zu erfassen. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurden Massnahmen zur Abwehr möglicher Gefährdungen erarbeitet.

Belastungssituation

Die Belastung des Bodens wurde in der Untersuchung 2003-2005 an insgesamt 800 Standorten gemessen. Die am stärksten belasteten Bereiche schliessen unmittelbar an das Gelände der Metallwerke an. Mit zunehmender Entfernung nimmt die Bodenbelastung ab, wobei aufgrund der vorherrschenden Winde mehr Schadstoffe in östlicher Richtung verfrachtet wurden. Der überwiegende Teil der Bodenbelastung umfasst deshalb einen Sektor südöstlich bis nordöstlich der Metallwerke.

Bereiche mit gleicher Schadstoffbelastung wurden auf Grundlage der Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo; SR 814.12) in drei Belastungszonen zusammengefasst – Richtwert-, Prüfwert- und Sanierungswertzone. Liegt eine Parzelle ausserhalb dieser drei Belastungszonen, gilt sie als unbelastet. Die Belastungszonen sind im Kantonalen Geoportal, in der Karte Bodenbelastungsgebiet (Prüfperimeter Bodenabtrag) ersichtlich.

Insgesamt ist eine Fläche von rund 610 Hektaren von der Bodenbelastung betroffen. Davon entfallen etwa 11 Prozent auf Flächen, die höher als der Prüfwert der VBBo belastet sind. Auf weniger als einem Prozent der gesamten Belastungsfläche wurde der Sanierungswert überschritten. Ein grosser Teil dieser Böden wurde 2018/2019 dekontaminiert.

Schadstoffe

Als Schadstoffe stehen die Schwermetalle Kupfer, Zink und Cadmium im Vordergrund. Kupfer und Zink sind zwar in Spuren für eine gesunde Ernährung notwendig. Ab einer bestimmten Konzentration gehören sie aber wie Cadmium zu den kritischen Umweltgiften. Für den Menschen ist vor allem Kupfer und Cadmium bedeutend, bei Tieren vor allem eine hohe Kupferbelastung. Zink ist in hohen Konzentrationen vor allem für Pflanzen ein Problem.

Empfehlungen und Massnahmen

Mit Hilfe gezielter Empfehlungen und Massnahmen soll der betroffenen Bevölkerung eine weiterhin gute Lebens- und Wohnqualität im Gebiet gewährleistet werden. Zum Schutz vor den Auswirkungen der Bodenbelastung gelten in der Richt-, Prüf- und Sanierungswertzone daher verschiedene Nutzungseinschränkungen und Nutzungsverbote. Grundlage hierzu sind die Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo; SR 814.12), die erfolgten Untersuchungen des Gefährdungspotentials sowie die Vollzugshilfe «Gefährdungsabschätzung und Massnahmen bei schadstoffbelasteten Böden» (BAFU, 2005).

Fürs Spielen auf dem Boden liegt keine konkrete Gefährdung vor. Jedoch werden vorsorgliche Massnahmen empfohlen. Die Gesundheit von Tieren, die auf den stark schadstoffbelasteten Böden weiden oder Futter von diesen Böden erhalten, kann gefährdet sein. Die Empfehlungen und Massnahmen für die Tierhaltung, fürs Spielen auf dem Boden sowie für weitere Nutzungsarten (der Anbau von Gemüse in den Gärten und deren Konsum, die Kompostierung sowie der Umgang mit Bodenabtrag beim Bauen) sind in folgendem Merkblatt detailliert beschrieben: