Warum Hochwasserschutz und Aufwertung
Auch wenn die Bezirke Gäu und Olten in den letzten 80 Jahren von Hochwasserereignissen der Dünnern verschont blieben, ist mit solchen zu rechnen – gerade auch angesichts der klimatischen Veränderungen. Hinzu kommt: In den letzten Jahrzehnten wurde in Gewässernähe gebaut. Zahlreiche Wohnhäuser und Gewerbebetriebe, Strassen und andere Infrastrukturbauten wären von einem Hochwasser betroffen.
Unverantwortbar hohes Schadensausmass
Für ein Jahrhunderthochwasser werden die Schäden im Bezirk Gäu und Olten auf rund 680 Mio. Franken beziffert (Grundlage: Bericht EconoMe 5.1, 2023). Hinzu kommen die Gefährdung von Mensch und Tier sowie Ertrags- und Betriebsausfälle, die ein Vielfaches der Gebäudeschäden erreichen können. Die voraussehbaren Kosten für die Schadensbehebung übersteigen damit die Kosten für den Hochwasserschutz bei weitem.
Unterhalt alleine genügt nicht
Die Schäden an den heutigen Gewässerverbauungen zu beheben, ohne die Abflusskapazität der Dünnern zur erhöhen, ist keine gangbare Lösung. Denn damit bleiben die ausgewiesenen Schutzdefizite bestehen.
Aufwertung – ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes
Schutzlösungen beinhalten – auch von Gesetzes wegen – neben den baulichen Anpassungen immer auch Aufwertungsmassnahmen wie die naturnahe Gestaltung von Ufer und Gewässersohle, die Wiederherstellung der Fischwanderung und die Förderung einer standortgerechten Ufervegetation.
Was bewirken Aufwertungsmassnahmen?
Naturnah gestaltete, frei fliessende Bäche und Flüsse bieten Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Doch nicht nur Fische, Wassertiere, Vögel und Insekten profitieren: Intakte Fliessgewässer und Uferbereiche haben eine wichtige Funktion als Erholungsraum für Menschen. Hinzu kommt, dass natürliche Fliessgewässer zum Trinkwasserschutz beitragen: Sie verfügen über eine höhere Selbstreinigungskraft und bauen Schmutzstoffe in höherem Masse ab.