Werkjahrbeiträge 2008

Ralph Etter
Foto/Film
Geboren: 22. Dezember 1978 in Solothurn
Bürgerort: Maikirch BE

Ralph Etter schloss sein Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich, Studienbereich Film, 2004 mit dem einfühlsamen und reifen Spielfilm «Wackelkontakt» ab. «Wackelkontakt» steht als Synonym für die Altersdemenz. Ralph Etter gelingt es in seinem Erstling, die Figuren so zu zeichnen, dass sie und ihr Schicksal den Zuschauer ganz direkt berühren und einbinden. Der Film wurde weltweit an zahlreichen Festivals gezeigt und erhielt verschiedene Preise – unter anderem den Silbernen Leoparden in Locarno. Bei einem Aufenthalt in Kopenhagen arbeitete er am Drama mit dem Arbeitstitel «Taucher». Das Drehbuch ist abgeschlossen und Ralph Etter ist nach Berlin, wo er seit 2005 lebt, zurückgekehrt. Bereits arbeitet er am Drehbuch für einen weiteren Spielfilm und befindet sich in den Vorbereitungen für den Spielfilm "Taucher".

Natalie Hauswirth
Kunstschaffende
Geboren: 1. September 1969 in Olten
Bürgerort: Oeschgen AG

In ihren Bildern/Fotografien zeigt Natalie Hauswirth (www.sokultur.ch) Menschen und Landschaften, die man so bis anhin nicht gekannt hat. In einer ihrer gewaltigsten Bildserien führt sie die Betrachtenden in verborgene Gärten. Der Blick taucht ab in tiefe, trübe Gewässer. Endlos ruht er auf dem weiten Horizont am Ende eines offenen Feldes. Dann hebt er sich gegen den Himmel und in die Sonne. In der Portraitserie «Under the surface» starren uns Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts an. Natalie Hauswirth zeigt keine Individuen, sondern Archetypen, Urbilder der Seele. Im sechsteiligen Selbstportrait «Vanishing» wird dasselbe tiefenpsychologische Spiel nach anderen Regeln gespielt. Natalie Hauswirth überzeugt und beeindruckt mit ihren Bildserien, ihren poetischen, feinfühligen Geschichten und ihrem konsequenten Umsetzen.

Christoph Hess
Kunstschaffender
Geboren: 28. März 1968 in Solothurn
Bürgerort: Engelberg OW

Christoph Hess (www.sokultur.ch), an der ETH Zürich zum Architekten ausgebildet, startete 1998 nebst seinem Mitwirken in verschiedenen Performancegruppen sein eigenes Projekt «Strotter Inst.» Unter diesem Namen erweckt der Solothurner Kunstschaffende alte (Lenco-)Plattenspieler zu neuem Leben. Die Geräte werden unter Berücksichtigung ihrer Möglichkeiten von Klangerzeugung und Drehmoment umgebaut und zu Installationen zusammengeführt. Die optische Nachvollziehbarkeit der Sounds spielt dabei eine wichtige Rolle. Live generiert Christoph Hess ausgehend von fünf präparierten Lencos durch einzelne Rhythmen und Geräusche Klangstrukturen von einzigartiger Dichte.

Kulturm Solothurn
Verein Muttiturm
www.kulturm.ch; info@kulturm.ch

Der 1543 erbaute Burristurm wird seit den 1970er für Bühnenveranstaltungen genutzt. Aus dem «Kleintheater Muttiturm» wächst nun ein neues Projekt. Der Kulturm Solothurn weist auf ein frisches, abgerundetes und mehrschichtiges Konzept hin, das Zukunftstauglichkeit verspricht. Umfassende bauliche Veränderungen tragen der neuen Zeit Rechnung. Eine Clublounge und eine Galerie sollen den Bedürfnissen der Künstler und Gäste gerecht werden. Das junge, engagierte Vorstandsteam will den Besuchern ein Programm bieten, das sich gerade auch durch die Förderung junger Künstler und junger Kunst auszeichnet. Durch die Vielfalt des Kulturm-Angebots werden verschiedene Generationen angesprochen und es entstehen Verbindungspunkte zwischen Alt und Jung.

Silvia Werder
Bühnenbildnerin
Geboren: 15. August 1977 in Visp (VS)
Bürgerort: Deitingen

Silvia Werder (www.sokultur.ch)
bildete sich in Biel und Grenchen im Fachgebiet Bühnenbild aus. Anschliessend führte ihr Weg bald weiter nach Paris, wo sie seit 2001 lebt und arbeitet und seit 2004 dem Maison des Artistes angehört. Sie arbeitet regelmässig mit verschiedenen Regisseuren für das Theater Lavoir Moderne Parisien und geht mit diesen Produktionen auf Einladung französischer Botschaften auf Gastspielreisen. Tourneetheater bedeutet Adaption des Bühnenbildes auf verschiedene Räume, das Bühnenbild muss reisefähig, aber bei Bedarf gleichwohl flächenfüllend sein. Stimmungen erzeugen, mit dem Bühnenbild die Schauspieler und Regisseure in ihren Aussagen unterstützen, das Unbewusste des Publikums ansprechen, Harmonie oder gewollte Disharmonie im Raum, mit Farbe und Form eine Art Sprache entwickeln, die danach verlangt, gelesen zu werden. Dies sind zentrale Punkte der Arbeiten von Silvia Werder.

Maki Wiederkehr
Pianistin
Geboren: 29. März 1986 in Solothurn
Bürgerort: Gontenschwil AG

Die Musikerin Maki Wiederkehr erhielt ihren ersten Klavierunterricht in Nagoya (Japan) mit drei Jahren. Die anschliessend in Lommiswil aufwachsende Künstlerin setzte hier auch ihre musikalische Ausbildung fort, mit Violinunterricht bei Ruth Fischer-Scherz und Katharina Hardy und Klavierunterricht bei Takeo Szedlak und Adalbert Roetschi. Eine weitere Ausbildung folgte mit dem Orgelstudium bei Bruno Eberhard. Nach dem Abschluss der Matura begann sie mit dem Doppelstudium Klavier bei Homero Francesch an der Musikhochschule Zürich und Violine bei Rudolf Koelman in Winterthur. Seit 2005 konzentriert sich Maki Wiederkehr auf das Klavierstudium. Im Verlauf ihrer jungen Karriere erwarb sie sich schon mehrere Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland. Wesentlich für die Weiterentwicklung war ihr Auftritt im Rahmen der Orpheus-Konzerte 2006, der ihr die Aufnahme einer Debut CD ermöglichte.

Eva Lia Wyss
Autorin
Geboren: 18. Dezember 1961 in Solothurn
Bürgerort: Balm bei Messen

Eva Lia Wyss (www.sokultur.ch)
arbeitet in den letzten Jahren an den Universitäten Bern, Zürich, Saarbrücken, Halle-Wittenberg und Koblenz-Landau als Lehrbeauftragte, Gastdozentin und stellvertretende Professorin. Während des Studiums wurde die Solothurnerin mit der Herausgabe einer Literaturzeitschrift «Zündschrift» vor 20 Jahren in der Literaturszene bekannt. Auch in dieser Zeit schrieb sie ein witziges Buch «Übung macht die Meisterin» über den sexistischen Umgang mit Sprache. Ihr neustes Buch «Leidenschaftlich eingeschrieben. Schweizer Liebesbriefe im 20. Jahrhundert.» erschien 2005 bei Nagel & Kimche, Zürich, und behandelt auf geistreiche und humorvolle Art die Liebesbezeugungen und Flirts in alten wie neuen Medien, auch in SMS-Kommunikation. Eva Lia Wyss schafft es, Linguistik und Sprachkritik so in ihren Texten zu behandeln, dass Präzision, Innovatives und Wissenschaftlichkeit mit Leichtigkeit und Humor auf angenehme Weise zusammen gehen.