Werkjahrbeiträge 2009
Boycotlettes Künstlerinnenduo
Melanie Fischer Fadera
Geboren am 12. Juli 1976 in Solothurn
Aufgewachsen in Kriegstetten
Bürgerort: Egerkingen
Lara Schwander
Geboren am 13. März 1976 in Brugg/AG
Aufgewachsen in Laufen
Bürgerort: Galgenen
Die beiden Gründerinnen von "Boycotlettes", Melanie Fischer Fadera und Lara Schwander, sagen von sich selbst: "Boycotlettes" leben in einer nahezu perfekten Welt. Dabei nähren sie sich aus ihren eigenen Erfindungen und verwirren damit ihre Umgebung. Das Duo bespielt mit installativen Klebfolienbildern in unverwechselbarer Ästhetik nicht nur museale Orte, sondern würzt und durchkreuzt auch – der Graffiti- und Tagkultur verwandt – den öffentlichen Raum. Der Fundus von Fischer und Schwander beinhaltet das Leben von heute und damals, von hier und überall, und wird gespiesen durch Pflanzenaufnahmen, Tiere, Alltagsgegenstände, Verpackungsgrafik oder Portraits von Menschen aus ihrem Netzwerk, welche Kleidungsstücke ihrer Kollektionen tragen. Denn Modedesign mit im Siebdruckverfahren gestalteten Textilien ist "Boycotlettes’" zweites gesellschaftliches Aktionsfeld. Ihre Werke zeugen von Humor, Ernsthaftigkeit, Lust am Leben und Schönen aber auch Widersprüchlichen.
Eberli/Mantel, Künstlerinnenduo
Simone Eberli
Geboren am 6. Juli 1972 in Altstätten SG
Aufgewachsen u.a. in Bern und Schaffhausen
Bürgerort: Mümliwil-Ramiswil
Andrea Mantel
Geboren am 8. April 1966 in New Jersey, USA
Aufgewachsen in New Jersey, Zürich, Embrach ZH
Bürgerort: Zürich
Das Künstlerinnen-Duo "EberliMantel" besteht aus den Fotografinnen Simone Eberli und Andrea Mantel und lebt und arbeitet heute in Zürich. Die beiden Künstlerinnen besuchten die Schule für Gestaltung in Zürich, Simone Eberli war ausserdem an der "Ecole Nationale Supérieure des beaux arts" in Paris. Im Duo stellt die 37-jährige Eberli mit Heimatort Mümliswil-Ramiswil gegenüber der in den USA geborenen Andrea Mantel den unabdingbaren Gegenpol der Arbeitsgemeinschaft dar. Die intensive Zusammenarbeit der beiden äussert sich in Doppel-Portraitserien, in denen sich die zwei Fotografinnen mit Witz und Ironie selber spiegeln. Das Künstlerinnenduo geht dabei über das "Nachfotografieren" dessen, was andere Künstler bereits geschaffen haben, hinaus. Es entstehen in der Auseinandersetzung mit dem Original neue und unerwartete Bezüge und damit ein neues eigenständiges Werk: Die Kopie wird so zum neuen Original.
Thierry Kuster
Saxofonist
Geboren am 26. Mai 1983 in Olten
Aufgewachsen in Olten und Trimbach
Bürgerort: Diepoldsau/SG
Bereits vor seinem Eintritt in die Jazzschule Bern im August 2005 begann Thierry Kuster öffentlich aufzutreten, meistens in und um seine Geburtsstadt Olten. Seine erste wichtige Band war das Jazz- und Funk-Quintett "Jazzid", mit welchem er seine ersten wichtigen Erfahrungen als Bandmusiker und Komponist sammeln konnte. Auch während seiner Zeit in Bern spielte er in verschiedenen Formationen, trat aber wenig auf. Zurzeit spielt Thierry Kuster in diversen Formationen, dazu gehört sein eigenes Jazz-Quartett "Weitwinkel", mit dem er vorwiegend Eigenkompositionen spielt. Verschiedene Arrangement- und Kompositionsarbeiten vervollständigen im Moment seine Weiterbildung. Seit seinem Eintritt in die Zürcher Hochschule der Künste gibt er auch Privatunterricht für Saxofon.
Maja Rieder
Kunstschaffende
Geboren am 25. März 1979 in Niederbipp
Aufgewachsen in Kestenholz
Bürgerort: Oensingen
Nach dem Studium an der Hochschule für Gestaltung in Basel von 2003 bis 2006 hielt sich Maja Rieder (www.sokultur.ch) für Studienaufenthalte in Warschau bzw. mit dem iaab Atelierstipendium 2007 im "Taiola Guest House" in Helsinki auf. Seither hat die in Kestenholz aufgewachsene Künstlerin an verschiedenen Gruppenausstellungen teilgenommen. Maja Rieder bedient sich auf den ersten Blick dem traditionellen Ausdrucksmittel der Zeichnung. Erst bei genauer Betrachtung der grossformatigen Arbeiten wird das aufwendige Produktionsverfahren mit Graphitpulver, bei dem Flächen abgeklebt, bestäubt und verrieben und zu vielschichtigen Kontrastmomenten verarbeitet werden, gegenwärtig. Strukturen und Formen von Architektur- und Landschaftselementen bestechen durch Hell/Dunkel-Kontraste, Schwarz/Weiss-Gegensätze, malerische Flächen und klare Strukturen zwischen Abstraktion, Realität und Fantasie.
Stephanie Saner
Bewegungsschauspielerin
Geboren am 31. März 1979 in Grenchen
Aufgewachsen in Oberdorf
Bürgerort: Büsserach
Die gebürtige Grenchnerin Stephanie Saner besuchte von 2001 bis 2004 die Fachhochschule "Scuola Teatro Dimitri" (Abteilung Bewegungsschauspiel und Kreation) in Verscio und bildete sich bei zahlreichen Dozenten in den Bereichen Tanztheater, Stimmarbeit und Gesang, Physical Theatre und Modern Dance, Tanzimprovisation, Improvisationstheater sowie Sprech- und Atemtechnik weiter. Seit Abschluss der Dimitri-Schule ist Stephanie Saner als freischaffende Schauspielerin tätig. Sie kann bereits auf eine beeindruckende Vielzahl an Oper-, Theater-, Kindertheater, Commedia dell’arte-Auftritten und weitere Engagements zurückblicken.
Im Jahr 2008 realisierte Stephanie Saner mit Simone Lüscher und Ann Klemann ihre erste Eigenproduktion, mit der sie auf Schweizer Tournee geht: "Aus gutem Grund" – ein liebevoll absurdes Bewegungstheater, in dem Stephanie Saner als eigenwillige und überzeugende Schauspielerin zu geniessen ist. Ihr Motor: eine innere Bewegungs- und Ausdrucksnotwendigkeit, die nicht über das gesprochene Wort, sondern den Körper geht.
Lukas Vogelsang
Klarinettist
Geboren am 14. August 1978 in Solothurn
Aufgewachsen in Deitingen
Bürgerort: Deitingen
Von 1997 bis 2002 studierte der Solothurner Lukas Vogelsang an der Fachhochschule für Musik und Theater Bern/Biel, nach dem Erhalt des Klarinettenlehrdiploms folgten Studien an der Hochschule für Musik und Theater Zürich, welche er 2005 mit dem Konzertreifediplom abschloss. Neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Musikschule Biel und an der Kantonsschule in Olten sowie seinem Engagement als Dirigent der Musikgesellschaft Recherswil ist Lukas Vogelsang als vielseitiger und vielschichtiger Musiker unterwegs. Er fühlt sich als Instrumentalist überall zu Hause. Seit einiger Zeit spezialisiert sich Lukas Vogelsang als Bass-Klarinettist auf die Aufführung zeitgenössischer Musik mit Elektronik. Die Zukunftspläne von Lukas Vogelsang sind vielseitig und viel versprechend. Er will mit neuen Kompositionen nicht nur instrumentale, sondern auch räumlich-akustische Grenzen überschreiten, so dass im Raum eine Einheit entsteht, welche alle Sinne des Zuhörers anspricht.
Kilian Ziegler
Slamdichter
Geboren am 20. Dezember 1984 in Olten
Aufgewachsen in Trimbach
Bürgerort: Horriwil
Kilian Ziegler, geboren in Olten und aufgewachsen in Trimbach, machte seine ersten Erfahrungen auf der Bühne als Rapper einer HipHop-Band. Doch er wechselte die Sparte und seitdem taucht sein Name bei Poetry-Slam-Wettbewerben auf, wo er es regelmässig in die vorderen Ränge schafft. Zieglers Reime sind "funkelnde Wortwitzkalauer". Spielerisch verpackt er in seinen Reimen die profanen Fragen des Alltags, der Politik, der Kultur, der Gesellschaft. Darüber hinaus verfügt er über das richtige Gespür für Rhythmus, der einen guten Slam unabdingbar macht, und gleichzeitig über ein Gefühl für den ganz eigenen Oltner Dialekt. Doch auch in Prosa-Arbeiten blitzen Zieglers Qualitäten auf. Das beweist er mit Texten, in denen er Hochdeutsch und Mundart ganz ungeniert mixt.