Flechten

Flechten begegnen uns oft, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen. Was wie ein alter Kaugummi auf der Schulhausmauer aussieht, ist nicht selten eine krustig wachsende Mauerflechte. Aus dem Alpen kennen wir die gelben, orangen oder grauweissen Farbtupfer auf den schneefreien Felsen oder die märchenhaft wehenden Bärte an den Ästen alter Bergtannen.

Die Flechten besiedeln auch Baumstämme. Sie sind Pionierpflanzen, die Lebensräume erobern, die für andere Pflanzen schlecht bewohnbar sind.

Wie entstehen und wachsen Flechten?

Flechten entstehen in einer Lebensgemeinschaft (Symbiose) aus Algen und Pilzen. Die Pilze nehmen Wasser und Nährstoffe direkt aus der Luft auf, die Algen profitieren davon und stellen ihrerseits den Pilzen für ihre Ernährung Zucker zur Verfügung, den die Pilze nicht selber herstellen können.

Flechten haben keine Wurzeln. Mit feinsten Haftfasern klammern sie sich an den Untergrund. Die benötigten Nährstoffe nehmen sie entweder direkt aus der Luft oder aus Regenwasser und Nebel auf. Geringste Stoffmengen genügen den anspruchslosen Flechten zum Leben. Trotz ihrer enormen Genügsamkeit stellen die Flechten eine Bedingung: Sie brauchen saubere Luft.

Flechten sind absolut harmlose Lebewesen. Sie schaden auch den Bäumen nicht, wie dies oft fälschlicherweise vermutet wird.

Wieviele Felchtenarten gibt es?

Weltweit gibt es rund 25.000 Flechtenarten. In Mitteleuropa kommen davon etwa 2.000 vor. Viele Arten  entdecken wir bestimmt auch in unserer unmittelbaren Umgebung.