Tag der Baukultur

Solothurner Tag der Baukultur

Der Solothurner Tag der Baukultur bietet kommunalen Bau- und Planungsbehörden als wichtige Akteurinnen und Akteure in der Gestaltung des Lebensraums von morgen die Möglichkeit, sich auszutauschen. Sie werden Zeit haben, von gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren, praxisnah zu diskutieren und die so wichtigen Fragestellungen gemeinsam weiterzubringen.

Wir alle tragen als Akteurinnen und Akteure der Planung eine Verantwortung für die Gestaltung unseres Lebensraums. Die qualitätsvolle Siedlungsentwicklung nach innen ist dabei für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung. Es gilt nicht nur, unterschiedlichen Interessen und Ansprüchen an den Raum gerecht zu werden. Es gilt auch, die Identität und Qualität des Lebensraums zu erkennen, zu erhalten – und selbstbewusst einzufordern. Dass wir intelligente und zukunftsfähige Lösungen für die aktuellen klimatischen Veränderungen finden müssen, erhöht und unterstreicht die Wichtigkeit der qualitätsvollen Innenentwicklung.

Wir sind überzeugt: Qualität ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur im Dialog entstehen kann. Mit dem Solothurner Tag der Baukultur leisten wir einen Beitrag an die qualitätsvolle Weiterentwicklung der Solothurner Baukultur und damit unseres Lebensraums.

Rückblick 1. Solothurner Tag der Baukultur

Am 29. November 2023 hat der erste Solothurner Tag der Baukultur in der Rythalle Solothurn stattgefunden. Im Zentrum stand das Ziel, gute Beispiele zur qualitätsvollen Innenentwicklung der örtlichen Baukultur zu besprechen.

Von aktiver Bodenpolitik und Partizipation

In Form eines realistischen und ehrlichen Rückblicks wurden schliesslich die Planungsprozesse von neun Solothurner Gemeindevertreterinnen und -vertretern vorgestellt. Dabei gab es auch konkrete Voten an alle Gemeinden – mit dem Aufruf, dass aktive Bodenpolitik betrieben werden soll, oder auch, dass bei einem Gestaltungsprozess im Dorf von Anfang an die Bevölkerung mit einzubeziehen sei.

Das Amt für Raumplanung nutzte den Anlass, um das Impuls-Programm «Innenentwicklung qualitätsvoll! IQ!» vorzustellen: Mit unterschiedlichen Massnahmen soll die nach dem Raumplanungsgesetz geforderte qualitätsvolle Innenentwicklung gefördert werden. Dazu gehören die Wissensvermittlung und der Austausch sowie der Beizug von Fachpersonen zur Beratung und Begleitung von Bau- und Planungsprozessen in den Gemeinden.

Im letzten Teil des Nachmittags wurden aktuelle Themen zur Innenentwicklung in Gruppen diskutiert. Was bedeutet es, ein Ortsbild von nationaler Bedeutung zu haben? Wie sollten Ortsdurchfahrten geplant und gestaltet sein? Wie gelingt klimagerechte Planung? Wie soll mit dem Baubestand umgegangen werden? Mit viel Fachexpertise der Trägerschaften und weiteren Ämtern des Bau- und Justizdepartements – dem Amt für Archäologie und Denkmalpflege (ADA), dem Amt für Umwelt (AfU) und dem Amt für Tiefbau (AVT) –, sowie dem Bundesamt für Kultur (BAK) und weiteren Fachpersonen wurde mit allen Anwesenden diskutiert, und es wurde nach Antworten gesucht.

Offen für den Diskurs zur Baukultur

Nicht weniger als 62 Gemeinden mit Bauverwaltungen, Mitglieder aus Bau- und Planungskommissionen und diverse Gemeindepräsidien waren vertreten und interessierten sich für den Anlass und das Thema Baukultur. Auch über die Kantonsgrenzen hinaus hat die Veranstaltung Publikum angezogen. Gesamthaft waren 200 Menschen in der Rythalle anwesend und offen für den Diskurs zum Thema Baukultur. Diese Zahlen zeigen, dass viele Menschen vor den selben Herausforderungen stehen. Nach den angeregten Diskussionen und Präsentationen wiederholt sich eine Erkenntnis: Der (gemeinsame) Weg ist das Ziel. Die Antwort auf viele der aufgeworfenen Fragen kann als Inspiration für die weitere Auseinandersetzung dienen. Sie weist aber auch darauf hin, dass es kein Universalrezept für die bauliche Entwicklung gibt. Es bleibt die Maxime: sich austauschen, sich beraten, sich mit dem Ort auseinandersetzen und genügend Zeit für den Prozess einplanen.