Kunst-, Kultur- & Anerkennungspreise 2010

KUNSTPREIS

Umberto Arlati, Jazzmusiker
Geboren am 22. Juni 1931 in Trimbach
italienischer Staatsbürger
wohnhaft in Olten
1986 Werkpreis des Kantons Solothurn

Umberto Arlati darf als Wegbereiter des „Modern Jazz“ in der Schweiz bezeichnet werden. Mit neun Jahren hat er mit Saxophon-Unterricht begonnen, später entdeckte er die Trompete und liess sich an den Konservatorien in Basel und Zürich ausbilden. Früh trat er in Jazzclubs und an Festivals auf, erhielt bereits bei der ersten Teilnahme am Jazzfestival Zürich 1951 den ersten Preis in der Kategorie „Trompete modern“. Der Oltner ist ausserdem Gründungsmitglied der Swiss Jazz School in Bern, Europas erster autonomer Jazzschule. 1997 gründete Umberto Arlati die Rehearsal Big Band Olten und er engagierte sich im Verein Jazz in Olten.

PREIS FÜR THEATER

Beat Albrecht, Schauspieler, Regisseur, Sprecher, Produzent
Geboren am 30. Mai 1943 in Mörel
Bürger von Mörel
wohnhaft in Solothurn
1984 Werkpreis des Kantons Solothurn

Beat Albrechts facettenreiche Theaterarbeit umfasst nebst seiner schauspielerischen Tätigkeit Arbeiten als Regisseur, Sprecher und Produzent. Aus dem Wallis stammend, trat er während seiner Bühnentätigkeit an vielen deutschsprachigen Theatern auf, was ihn auch zum Städtebundtheater Biel-Solothurn führte. Durch die Initiative des Wahl-Solothurners entstanden spannende Theaterprojekte, Hörbücher, Lesereisen, verschiedene Theater-plattformen und ein künstlerisches Netzwerk, das die Kantone Wallis und Solothurn verbindet. Mit seinem Witz und Feuer gelingt es Beat Albrecht immer wieder, Menschen für das Theater und die Sprache zu begeistern.

PREIS FÜR LITERATUR

Urs Bitterli, Hochschullehrer
Geboren am 28. November 1935 in Gränichen
Bürger von Wisen
wohnhaft in Gränichen

Aufgrund der Titel der zahlreichen Publikationen von Urs Bitterli (www.solkultur.ch)– angefangen bei „Die ‘Wilden‘ und die ‘Zivilisierten‘“ (1976) bis zu „Jean Rudolf von Salis – Historiker in bewegter Zeit“ (2009) – könnte man zum Schluss kommen, Urs Bitterlis Stoff seien die Historie und die Historiker. Wendet man sich aber dem Kolumnisten und Kritiker Urs Bitterli zu, entdeckt man, wie feinsinnig und liebevoll er Verletzungen und Glücksmomente im Alltag mit Vergangenem verwebt. Urs Bitterli wurde 1935 geboren und ist Bürger von Wisen. Er hat Geschichte und Literatur in Zürich und Paris studiert, war Gymnasiallehrer in Davos und Aarau und wurde 1995 zum Professor für Geschichte der Neuzeit an die Universität Zürich gewählt.

PREIS FÜR THEATER

Georg Darvas, Schauspieler, Regisseur, Autor
Geboren am 18. Januar 1951 in Wien
österreichischer Staatsbürger
wohnhaft in Arlesheim

Georg Darvas ist ein profilierter Regisseur und Schauspieler, der mit seinen mehrschichtigen In­szenierungen und seinem präzisen Spiel Publikum und Presse begeistert. 1951 in Wien geboren, kam Darvas 1982 in die Schweiz, von wo aus die Zusammenarbeit mit Regisseuren in verschie­denen Städten im Ausland – Rom, Tel Aviv, Wien, Zürich, Tokio – sowie Regiearbeiten an Schulen und Gymnasien der Region entstanden. Georg Darvas hat 2000 mit Johanna Schwarz das Neue Theater am Bahnhof in Dornach aufgebaut. Dank dem ausdauernden Engagement ist eine Wirkungsstätte entstanden, die mit hoch professionellen Produktionen weit über die Kantons­grenze hinaus bekannt wurde.

PREIS FÜR FOTOGRAFIE

Robert Grogg, Fotograf
Geboren am 2. Februar 1957 in Niederbipp
Bürger von Berken und Thunstetten
wohnhaft in Wiedlisbach

Robert Grogg (www.sokultur.ch) ist ein stiller und ruhiger Beobachter, der seine Bilder bei Veranstaltungen erwartet. Er arbeitete schon seit der Schulzeit als freier Mitarbeiter der Berner Zeitung BZ im Oberaargau, wechselte erst als Bildredaktor und danach als Fotograf zur BZ nach Bern. Von 1990 bis 2002 war er Fotograf bei der Solothurner Zeitung und stiess im Sommer 2002 zum Solothurner Tagblatt: Eine neue Zeitung auf dem Platz Solothurn eröffnete neue Möglichkeiten. In dieser Zeit entstanden schöne Portraits werktätiger Menschen, ruhige Stimmungsbilder von Landschaften im Bucheggberg, eine Serie über Solothurner Künstler in ihrem Atelier und natürlich unzählige Fasnachtsbilder.

PREIS FÜR MUSIK

Yasunori Imamura, Lautenist
Geboren am 19. Oktober 1953 in Osaka (Japan)
japanischer Staatsbürger
wohnhaft in Oberbuchsiten

Yasunori Imamuras musikalisches Wirkungsfeld erstreckt sich von hier aus über ganz Europa und bis nach Fernost. Der Lautenist gehört weltweit sowohl als Solist wie auch als Generalbassspieler zu den gefragtesten Musikern seines Fachs. Yasunori Imamura ist in Japan geboren und kam 1974 nach Europa; erst nach Holland, dann in die Schweiz, um an der Schola Cantorum Basiliensis ein Lautenstudium zu absolvieren. Seine Vorlieben hat er in der Musik Johann Sebastian Bachs und dessen Zeitgenossen, Silvius Leopold Weiss. Von beiden Komponisten hat Yasunori Imamura mehrere CD eingespielt, die als Referenzaufnahmen gelten und mit mehreren Fachpreisen ausgezeichnet wurden.

PREIS FÜR BILDENDE KUNST

Verena Kälin-Squaratti, Künstlerin
Geboren am 21. Januar 1945 in Stalden
Bürgerin von Einsiedeln
wohnhaft in Olten
1999 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn

Verena Kälins (www.sokultur.ch) skulpturales und installatives Werk brennt sich einem in seiner Prägnanz und Originalität ins Gedächtnis: Die aus alten Gummischläuchen genähten Töpfe und gehäkelten, unheimlich wuchernden, dunklen Büsten verschränken archaische Symbolik und kulturhistorische Aspekte mit brisanten Bezügen zur Gegenwart. Aus der künstlerischen Welt der gebürtigen Walliserin, die heute in Olten lebt, spricht ganzheitliches Interesse am abgründig Maroden sowie am Schönen, und immer liegen zwischen Form, Motiv und Material Fragen nach dem Menschsein, dem Männlichen und Weiblichen, den Wahrnehmungs- und Wesensmerkmalen.

PREIS FÜR BILDENDE KUNST

Roland Nyffeler, Bildender Künstler
Geboren am 21. Februar 1961 in Olten
Bürger von Huttwil, wohnhaft in Olten
1992 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn

Roland Nyffeler (www.sokultur.ch) zeichnet sich durch seine unbeirrbare, konsequente künst-lerische Haltung und durch die hohe künstlerische Qualität seiner Arbeiten aus. Nach der Ausbildung zum Primarlehrer und der Weiterbildung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel in den 80er-Jahren hat sich der Oltner im letzten Studienjahr zum Lehrer für bildende Kunst ausgebildet. In seiner täglichen Auseinandersetzung mit Kunst im weitesten Sinne sucht und erforscht Nyffeler nebst seinem Lehramt für bildnerisches Gestalten, Kunstgeschichte und visuelle Kommunikation an der Kantonsschule in Olten seit über 20 Jahren seinen eigenen Weg, seine eigene Wahrnehmung von Raum, Licht und Farbe.

PREIS FÜR KULTURVERMITTLUNG

Galerie Rössli Balsthal
gegründet 1968
Kontakt: Markus Egli, Präsident „Kultur im Thal“, Matzendorf

Seit 15 Jahren führt das Rössli-Team in Balsthal seine Galerie  – und dies mit grossem Erfolg. Dieser Erfolg zeigt sich nicht im materiellen Gewinn, der sowieso jeweils in die nächste Ausstellung investiert würde, sondern in der Erfüllung der Ziele, die vom Rössli-Team angestrebt werden. Die Ausstellungen sind Ausdruck von Kunstliebhabern, die ihre Freundschaft mit den Kunstschaffenden auch ausserhalb der Galerie pflegen und ihre Passion mit dem Publikum teilen möchten. Die beiden Jubiläumsveranstaltungen „Neu-Bekannt“ 2000 und „10xFreiraum“ 2005 haben mitgeholfen, den Namen der Galerie bis weit über die Kantonsgrenze hinaus zu tragen.

ANERKENNUNGSPREIS

Dino Arici, Unternehmer
Geboren am 3. Juli 1933 in Solothurn
Bürger von Brunnenthal
wohnhaft in Solothurn
2000 Preis für Kulturvermittlung

Mit seinem Classic Openair brachte Dino Arici die schönsten Seiten der klassischen Oper in die schönste Barockstadt der Schweiz und verzauberte zwanzig Jahre lang die Besucherinnen und Besucher aus allen Gegenden des Landes. Manchmal schien es, dem unermüdlichen Zauberer der Opern-Kunst gelinge es gar, selbst die wehrhaften Steine der Sankt-Ursenbastion zum jubelnden Mitsingen zu bringen. Beseelt von der selbstauferlegten und Jahr für Jahr meisterhaft bewältigten Aufgabe gelang es dem Opern-Liebhaber, Stadt und Kanton Solothurn sowie unzähligen Musikfreunden einen Sommeranlass der Sonderklasse zu schenken; einen Anlass, der dank seines Gehaltes und seiner Qualität weit über unsere Grenzen hinaus Nachhall fand.

Dies war nur möglich, weil es Dino Arici gelang, seine leidenschaftliche Liebe als auf die Zuhörenden und die gesamte Umgebung zu übertragen. Wir sind Meister Arici dankbar für das von ihm mit Beharrlichkeit geschaffene Werk der musikalischen Sonderklasse.