Kunst-, Kultur- & Anerkennungspreise 2004

KUNSTPREIS

Hans Saner
Schriftsteller und Philosoph, geboren am 3. Dezember 1934 in Grosshöchstetten BE. Bürger von Kleinlützel. 1995 Preis für Philosophie und Literatur.

In seiner Kurzbegründung zur Auszeichnung von Hans Saner (www.sokultur.ch) hält das antragstellende Kantonale Kuratorium für Kulturförderung u.a. fest, dass mit diesem Kunstpreis die grosse Bedeutung und die gestalterische Kraft des Gesamtwerkes des Preisträgers gewürdigt werde. Hans Saner habe nie eine Philosophie "im Elfenbeinturm" betrieben.

Die zahlreichen Publikationen zeigten sein Engagement zum Zeitgeschehen und zu grundsätzlichen Fragen des Menschseins. Er verstehe es, Dinge, Tatsachen, Zusammenhänge so subtil und präzise zu benennen, dass das Benannte nachprüfbar erscheine und begreifbar werde; seine Denkspuren führten zu klaren Überlegungen, zu einem befreiten Verstehen und in die Zukunft. Er habe eine Denk-Kultur entwickelt, die Inspiration, Systematik und Wort-Kunst vereine und die Kommunikation fordere und fördere. Saners Nähe zur Musik verleiht seinen Texten zudem eine luzide Ästhetik, die alle Inhalte durchströmt.

PREIS FÜR MUSIK

Heinz Schoenenberger
Musiker, Dirigent, Komponist. Geboren am 2. Mai 1963 in Olten, Bürger von Nuglar-St. Pantaleon.

Der Dirigent, Komponist und Musiklehrer Heinz Schoenenberger ist einer der vielseitigsten und begabtesten jungen Musiker unseres Kantons. Als Trompeter spielte er im Symphonischen Blasorchester des Schweizer Armeespiels.

Er ist Gründer und Leiter des in seiner Besetzung einzigartigen Oltner Kammerensembles "BlasArt". Mit der Harmonie Biberist und der Jugendmusik Biberist ist er als Dirigent ausserordentlich erfolgreich tätig. Sein Werkverzeichnis als Komponist enthält über 70 Kompositionen und Bearbeitungen für verschiedene Besetzungen.

PREIS FÜR MUSIK

Maria Riccarda Wesseling
Sängerin. Geboren am 10. Januar 1969 in Wattwil SG, Bürgerin von Flims GR.

Mit ihrem breitgefächerten Repertoire ist die Mezzosopranistin Maria Riccarda Wesseling auf renommierten Podien und an grossen Bühnen in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, England und Holland erfolgreich aufgetreten.

Sie erntete begeisterte Kritiken, erhielt 1996 den 2. Preis im Schumann-Wettbewerb in Zwickau und 2002 den begehrten Eliette-von-Karajan-Preis, CD-Aufnahmen mit ihrer Stimme sind erschienen und weitere geplant, und ihre Agenda ist auf lange Zeit hinaus gefüllt mit anspruchsvollen internationalen Herausforderungen.

PREIS FÜR MALEREI

Rolf Blaser
Maler, Zeichner. Geboren am 13. März 1961 in Solothurn, aufgewachsen in Derendingen, Bürger von Steinen SZ.
1989 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn

Rolf Blaser (www.sokultur.ch) beschäftigt sich seit Jahren mit der Darstellung des Menschen.

Die an alten Meistern geschulten Figuren erstarren in ihrer oft dramatisch-hektischen Bewegung zu einer Gebärde der Angst, der Verlorenheit und Verlassenheit. Die erdigen Farben bieten nicht die ersehnte Geborgenheit der Mutter Erde, die weissen Höhungen auf dem Inkarnat unterstreichen den Hinweis aufs Sterben. Ein eindringliches Memento Mori durchzieht das Werk. Rolf Blaser malt sich mit seiner feinen Farbpalette mitten ins menschliche Dasein und darüber hinaus.

PREIS FÜR MALEREI

Jürg Robert Tanner
Maler, Zeichner. Geboren am 8. März 1943 in Olten, Bürger von Eriswil BE.

Jürg Robert Tanner (www.sokultur.ch) hat nach mehr als zwanzigjähriger journalistischer und schriftstellerischer Aktivität zu seiner bildnerischen Tätigkeit als freischaffender Künstler in Boissano, Ligurien (I), gefunden. Es sind Landschaftsbilder, die er als allgegenwärtiges Thema in subtilen Variationen beharrlich weiterentwickelt.

Seine neuesten Arbeiten erzählen in einer lautlosen Dramatik das unermessliche Spektrum der Natur, die er in langen Arbeitsgängen meist auf Zeitungspapier mit Licht und Farbräumen festhält. Jürg Robert Tanner zeichnet sich durch seine unbeirrbare, konsequente künstlerischer Haltung und hohe künstlerische Qualität seiner Arbeiten aus.

PREIS FÜR LITERATUR

Alex Capus
Autor. Geboren am 23. Juli 1961 in Mortagne-au-Perche F, Bürger von Trogen AR und Frankreich.
1995 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn

Seit zehn Jahren begegnen uns Geschichten und Erzählungen von Alex Capus (www.sokultur.ch). Es sind Geschichten, die der Autor entdeckt hat, während er vielleicht ganz etwas anderes suchte, es sind Stoffe, die lange auf ihre Entdeckung gewartet zu haben scheinen. Und das ist die Stärke von Alex Capus: Stoffe finden - in der Kleinstadt, im Archiv, im Leben um uns herum. Alex Capus versteht es, sie so zu gestalten, dass nicht nur Literaturkritiker, sondern auch eine große Leserschaft sie mit Vergnügen und Gewinn lesen.

PREIS FÜR SCHAUSPIELEREI

Andreas Schertenleib
Schauspieler. Geboren am 12. Oktober 1960 in Frutigen BE, Bürger von Vechigen BE.

Schertenleib arbeitet seit Anbeginn in der freien Theaterszene. Bekannt wurde er mit seinen musikalisch-theatralischen Soloproduktionen «But who the hell is Godunow?», «Ich habe eine grosse Sache im Gring» einem Stück über Friedrich Glauser, sowie «Zweifels Konzert». Mit allen Produktionen tourte er erfolgreich in der Schweiz. Daneben wirkte er in grösseren Ensembles mit. Etwa in der Co-Produktion des Theaters Tuchlaube, dem Musik-Theater «Pepper» oder mit dem «NiNA Theater» aus Bätterkinden in deren Produktion «Howie the rookie». Mit dem «Trio Männertreu» war er mit dem Stück «Heisshunger - Drei Männer auf dem Weg nach oben» erfolgreich. Seine neuste Soloproduktion mit dem Titel Onkel Ernst wurde letzten Herbst uraufgeführt und hatte einen bemerkenswerten Erfolg.

PREIS FÜR KULTURVERMITTLUNG

Hanspeter Rederlechner
Kulturredaktor. Geboren am 15. März 1940 in Schaffhausen, Bürger von Wetzikon.

Hanspeter Rederlechner hat als Kulturredaktor und Kulturvermittler das Kulturleben von Stadt und Kanton Solothurn massgeblich mitbestimmt. Von Anfang an widmete er sich neben dem Theater der bildenden Kunst und der Literatur. Wichtig war ihm, zwischen den Bereichen Kunst, Film, Literatur Verbindungen zu schaffen. Sein Engagement für die Solothurner Filmtage trug wesentlich zu deren gesamtschweizerischen Wahrnehmung bei.

Als Mitbegründer der Solothurner Literaturtage war er bis nach dem 25-Jahr-Jubiläum 2003 ehrenamtlich tätiges Mitglied der Geschäftsleitung. Im Rahmen der Solothurner Film- wie auch der Literaturtage zeichnete Hanspeter Rederlechner verantwortlich für Sparten übergreifende Ausstellungen im Kunstmuseum Solothurn und im Palais Besenval, die eine nachhaltig wirkende Bereicherung dieser beiden für den Kanton so wichtigen Kulturereignisse darstellten.

PREIS FÜR KULTURVERMITTLUNG

Cuno Affolter
Comic-Förderer. Geboren am 12. Mai 1958 in Trimbach, Bürger von Oekingen.

Die Leidenschaft für Comics hat Cuno Affolter während der Mittelschulzeit in Olten erfasst. Nach der Maturität 1980 entwickelte er sich als Jounalist, Autor, Jury-Mitglied, Dozent, Ausstellungsmacher und Buchautor zum europaweit anerkannten Experten in Sachen Comics.

Seit 1999 betreut er in der Stadtbibliothek Lausanne die zweitgrösste Comic-Bibliothek Europas, der er seine eigene Sammlung mit gegen 40'000 Bänden einverleibte. Cuno Affolter wird ausgezeichnet für seine engagierte Vermittlungstätigkeit zugunsten einer populären Kulturform, der im deutschen Sprachraum - im Unterschied zum französischen - lange Zeit die gebührende Anerkennung versagt blieb.

ANERKENNUNGSPREIS 2004

Der Anerkennungspreis 2004 im Betrage von 10'000 Franken geht an den Verein "Forum Regio Plus"

Präsident: Dr. Hans Büttiker,  4143 Dornach.

Der Verein "Forum Regio Plus" wird für seine ganzheitliche Förderungsarbeit für ein starkes Schwarzbubenland in und mit der Region Nordwestschweiz ausgezeichnet.