Kunst-, Kultur- & Anerkennungspreise 2003

KUNSTPREIS

Jean Racine
In seiner Kurzbegründung zur Auszeichnung von Jean Racine hält das antragstellende Kantonale Kuratorium für Kulturförderung u.a. fest, dass mit diesem Kunstpreis das vielfältige, interdisziplinäre Schaffen des Preisträgers gewürdigt wird. Jean Racine ist für sein vielfältiges kulturelles Engagement über die Kantonsgrenzen und Landesgrenzen hinaus bekannt. Für sein Schaffen wurde er schon mit dem französischen Orden "Palmes Académiques" für besondere kulturelle Verdienste ausgezeichnet.

Bereits während seiner Zeit als Professor für Französisch am kantonalen Lehrerseminar in Solothurn und als Beauftragter des damaligen Erziehungsdepartements setzte er sich stark für die Kulturvermittlung und den Kulturaustausch ein. Ein Grosserfolg war der von ihm mitgestaltete Sprachkurs Funkkolleg Französisch in Zusammenarbeit mit Radio DRS.

Ein Modell, das Sprache vor allem über Kultur vermittelte, dafür erhielt er den Berner Radiopreis. In Biel hat er das "Forum für die Zweisprachigkeit" aufgebaut. Darüber hinaus ist er auch immer wieder als Regisseur, Schauspieler oder Musiker selbst kulturell tätig.

PREIS FÜR MALEREI

Roland Adatte
Geboren 1951 in Olten, ist Maler mit Leib und Seele. Seine Gemälde entstehen aus einem inneren Feuer heraus und nehmen in eruptiven Schaffensintervallen Gestalt an.

Roland Adatte (www.sokultur.ch) vollzieht seine Malerei abseits eines "mainstreams" mit unbeirrbarer Eigenwilligkeit und Ausdrucksstärke.

PREIS FÜR BILDENDE KUNST

Alfons Wyss
Geboren 1944 in Fulenbach, wo er heute noch lebt und arbeitet. Seit 1968 ist er freischaffender Künstler. Er ist kein Kunstschaffender der schrillen Töne, der grossen Gesten und Formate.

Vielmehr haben es Alfons Wyss (www.sokultur.ch) die Fiktion, das Doppelbödige, das Irritierende und zuweilen Skurrile angetan. Zeitgeist und Mode sind ihm fremd. Das beharrliche, konsequente, bildnerische Schaffen, Erfinden und Forschen ist seine Welt.

PREIS FÜR MUSIK

Valentino Ragni
Geboren 1935 in Trimbach. Ragni ist Musikpädagoge, Pianist und Komponist. Sein besonderes Engagement für die musikalische Früherziehung findet gesamtschweizerisch hohe Anerkennung. Über fünfundzwanzig Jahre war er im Zentralvorstand des SMPV tätig, davon fünfzehn Jahre als Prüfungsleiter. Während zehn Jahren war er Mitglied im Fachausschuss Musik des Kantonalen Kuratoriums für Kulturförderung.

Valentino Ragni trat öfters auch solistisch als Pianist auf. Das "Herzstück" seines Schaffens ist jedoch die Komposition. Über fünfzig Instrumental- und Vokalwerke, von den einzelne ausgezeichnet wurden, sind im Lauf der Jahre entstanden.

PREIS FÜR MUSIK

Ambass Town Jazz Band Solothurn
Die Ambass Town Jazz Band ist seit 20 Jahren ein fester und aktiver Bestandteil
der Kulturszene des Kantons Solothurn.

Die Musiker sind weit über die Landesgrenze hinaus bekannt und machen beste Werbung für den Kanton Solothurn.

Ihr Programm reicht von Bestbekannten Dixieland-Klassikern über  Mainstreetjazz, Gospelsongs mit Bernita Bush bis hin zu Eigenkompositionen und Arrangements zur Pflege des alten Jazz. Als Initianten und Mitbegründer des jährlich durchgeführten Open-Air "Jazz am Märetplatz" sind sie an der Programmgestaltung massgebend beteiligt.

PREIS FÜR FOTOGRAFIE

Franz Gloor
Geboren 1948 in Olten. Franz Gloor (www.sokultur.ch) hat in seiner rund dreissigjährigen fotografischen Tätigkeit kontinuierlich und beharrlich seinen genauen Blick weiterentwickelt und in eindrücklichen Serien, Ausstellungen und Publikationen seinem Interesse für Menschen und ihre Lebens- und Arbeitsumgebung Ausdruck gegeben.

Ein jüngstes Beispiel ist die facettenreiche, stark atmosphärisch wirkende und gleichzeitig sachlichpackende Serie über Starrkirch-Wil, die er im Rahmen des Projektes «ch-4656» realisiert hat.

PREIS FÜR TANZ

Roger Merguin
Geboren 1963 in Olten. Merguin ist ein äusserst begabter und engagierter Tänzer und Choreograf, der dank seiner beruflichen Intensität und vielschichtigen Erfahrung an vielen grösseren und kleineren Tanzprojekten in der Schweiz und im Ausland mitwirkt.

Beeindruckend ist seine kontinuierliche Tanz-Tätigkeit, sein grosses Engagement für neue und interessante Tanzprojekte, sein unermüdlicher Einsatz für den Tanz in seiner vielschichtigen Ausdrucksform.

PREIS FÜR KULTURVERMITTLUNG

Kulturfabrik Kofmehl
In einer Gesellschaft ohne Subkultur gibt es keine Kultur. Die Subkultur ist die Plattform, wo junge Menschen ihre kulturellen Interessen ausleben und Erfahrungen sammeln können.

Die Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn ist ein Ort, der seit Jahren diesen Aufgaben gerecht wird. Mit einem gelungenen Mix von Veranstaltungen, angefangen von Konzerten bis hin zu Film-, Theatervorführungen und Lesungen. Das Kofmehl hat trotz geringer Unterstützung durch die Öffentlichkeit und trotz Widerständen von Angehörigen der älteren Generation den Weg gefunden, den kulturellen Bedürfnissen junger Menschen nachzukommen, ohne dabei nur Konsumbedürfnisse zu befriedigen.

PREIS FÜR KULTURVERMITTLUNG

Anna Messerli
Geboren 1944. Messerli wuchs in Grenchen als Billingue auf. Dieses sichere Gehen zwischen den beiden Kulturkreisen führte dazu, dass sie vor bald zwanzig Jahren Sekretärin der Kulturkommission und gleichzeitig der Internationalen Triennale für Originalgrafik wurde. Während längerer Zeit führte Anna Messerli das Präsidium der Literarischen Gesellschaft Grenchen.

Weit über ihr Pensum als Leiterin des Amtes für Kultur der Stadt Grenchen arbeitet Anna Messerli für unzählige Kulturprojekte wie die "Chürbisnacht", das "Frauen-Forum" und das Integrationsprojekt "Granges Mélanges".

ANERKENNUNGSPREIS 2003

Fredy Zaugg
Geboren 1937, ist pensionierter Primarlehrer und engagiert sich seit bald 50 Jahren als Regisseur, Autor und Theaterspieler, so während Jahrzehnten vor allem in der Liebhaber-Theatergesellschaft Solothurn mit zahllosen Theaterrollen und Regietätigkeiten.

Besondere Bekanntheit erwarb er sich als Darsteller in mehreren Freilichtspielen, so beispielsweise 1965/66 auf der St. Ursentreppe Solothurn ("Der Nächste") und 1981 in der "Jahrhunderttreppe" von Silja Walter, ebenfalls auf der St. Ursentreppe Solothurn. Aber auch in Radio und Fernsehen wirkte er immer wieder mit, in den 60er Jahren in der Solothurner Hörspielgruppe mit Robert Egger (Radio Beromünster) und in den 70er und 80er Jahren beim Schweizer Fernsehen. In der jüngsten Zeit engagiert er sich vor allem in den Freilichtspielen im Bucheggberg, so 1991 mit "Üse Wäg" (600 Jahre Bucheggberg bei Solothurn), wo er als Autor und Regisseur wirkte, ferner in "Steibruch" (1995, Mühledorf), "Belinda" (1999, Grabenöle Lüterswil) und "Katharina Knie" (2003, Schnottwil). Daneben stellte er sich immer wieder zur Verfügung, wenn ein Verein oder eine andere Organisation eine Theateraufführung plante, sei es als Regisseur, Akteur oder in anderer Funktion. Dies seit bald 50 Jahren!