Gergana Mantscheva, Preis für Malerei
Die unverkennbare Bildsprache von Gergana Mantscheva, 1975 in Sofia geboren, ist stark vom sozialistischen Hintergrund ihres Herkunftslandes inspiriert und geprägt. Vieles entwickelt sich insbesondere durch ihre eigene Farbensprache, die Betrachtende fasziniert und berührt. Ihre Malerei und Fotografie zeigen Erinnerungen an diese zurückgelassene Welt, aber auch Beobachtungen aus ihrem jetzigen Alltag. Seit über 20 Jahren lebt die Künstlerin im Raum Solothurn, wo sie mit ihren Arbeiten schon lange Teil des Kulturlebens ist – so etwa auch mit Ausstellungen in der Galerie Rössli in Balsthal, im Schlösschen Vorderbleichenberg in Biberist oder im Rahmen der Solothurner Jahresausstellungen in Olten und Solothurn.
Für ihren Beitrag zur Solothurner Kunst und Kultur erhält Gergana Mantscheva den Preis für Malerei des Kantons Solothurn 2022.
Laudatio
Gergana Mantscheva wurde 1975 in Sofia geboren, wo sie an der nationalen Kunstakademie ein Studium mit Schwerpunkt Malerei absolvierte. Seit 2000 lebt die Künstlerin im Raum Solothurn. Hier ist sie nebst ihrem künstlerischen Schaffen auch als Zeichenlehrerin tätig. Ihre Arbeiten zeigte die Kunstschaffende unter anderem im «Freispiel» des Kunstmuseums Solothurn, in der Galerie Rössli in Balsthal, im Schlösschen Vorderbleichenberg in Biberist oder auch im Rahmen der Jahresausstellungen der Solothurner Künstlerinnen und Künstler in Solothurn und Olten. Mantscheva engagiert sich zudem im Vorstand des Kunstvereins Solothurn und steht in engem Austausch mit anderen Solothurner Kulturschaffenden.
Gergana Mantschevas beeindruckende Bildsprache ist stark vom sozialistischen Hintergrund ihres Herkunftslandes inspiriert und geprägt. Ihre Malerei und Fotografie zeigen Erinnerungen an diese zurückgelassene Welt. Es treten Gefühle der Erinnerung und der Sehnsucht auf, welche aufgrund der geografischen und zeitlichen Distanz für die Kunstschaffende immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die visuellen Untersuchungen der Vergangenheit mit der teils überhöhten Darstellung von Kargheit und Monotonie des sozialistischen Lebens erlauben ihr, ihre Herkunft besser zu verstehen, ihre Vergangenheit zu bewältigen und sich bewusst zu werden, weshalb sie heute ist, wie sie ist.
Ihre Werke zeigen Landschaften, Natur, Häuser und Objekte in ihrer Ursprünglichkeit und teils in ihrem fortschreitenden Verfall. Ein öfters wiederkehrendes Motiv ist die Matratze, auf der sie als Mädchen geschlafen hat: In allen Darstellungen der Matratze spürt man die persönliche Geschichte, welche dieses Alltagsobjekt beinhaltet, und man wird sich bewusst, welch grossartige fotorealistische Malerin Gergana Mantscheva ist. Dabei malt sie vordergründig nur, was sie sieht, und zeigt uns doch mehr, als rein fotografisch da ist. Die Betroffenheit der Künstlerin schwingt ebenso mit wie ihr Staunen und ihre Fragen zu Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunft.
Für ihren Beitrag zur Solothurner Kunst und Kultur erhält Gergana Mantscheva den Preis für Malerei des Kantons Solothurn 2022.