Philipp Künzli, Preis für Film

Philipp Künzli steht in einem Feld mit hohen Gräsern. Hinter ihm stht eine Filmkamera. Er gibt per Hand Anweisungen.
Philipp Künzli

Philipp Künzli, 1976 in Wangen bei Olten geboren, liess sich nach der Ausbildung zum Film Editor in Zürich, in Los Angeles zum Motion Graphics Artist und Kameramann ausbilden. In Köln absolvierte er jüngst den postgraduierten Diplomstudiengang Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln mit Schwerpunkt Bildgestaltung / Kamera. Nach mehrjähriger Tätigkeit als selbständiger Cutter, folgten zahlreiche Engagements als Kameramann in Dokumentar- und Kurzspielfilmen wie etwa «Das Forum» von Marcus Vetter oder «Chris the Swiss» von Anja Kofmel. Philipp Künzlis Handschrift zeichnet sich durch eine unprätentiöse Bildsprache aus: ehrlich und klar fängt er im richtigen Moment die richtigen Bilder ein, arbeitet subtil und angepasst an das jeweilige Filmwerk mit der Lichtgestaltung und prägt damit einen poetischen Realismus, der neue Sichtweisen zu eröffnen vermag.

Als Anerkennung für sein facettenreiches Schaffen verleiht der Kanton Solothurn Philipp Künzli den Preis für Film 2020.

Laudatio

Philipp Künzli ist 1976 in Wangen bei Olten geboren. Nach der Ausbildung zum Film Editor in Zürich, ging er mit 24 Jahren nach Los Angeles und liess sich zum Motion Graphics Artist bei der Postproduction-Firma «3 Degrees» ausbilden. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz arbeitete Philipp Künzli mehrere Jahre als selbständiger Cutter. Danach zog er wiederum nach Los Angeles, um an der Film School das Studium zum Cinematographer, zum Kameramann, zu absolvieren. 2015 bis 2019 studierte er in Köln den postgraduierten Diplomstudiengang Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln mit Schwerpunkt Bildgestaltung / Kamera. Bekannt wurde er bei uns durch seinen Kurzfilm «Di wyssi Frou…», den er 2012 zusammen mit Jan Mühlethaler realisierte. Es folgten verschiedene Dokumentar- und Kurzspielfilme in der Schweiz und in Deutschland. Zu seinen viel beachteten Arbeiten gehören der Kinodokumenarfilm «Das Forum» von Marcus Vetter über das World Economic Forum in Davos oder der Film «Chris the Swiss» von Anja Kofmel – in beiden Filmen wirkte er als Kameramann mit. Aktuell wartet der Film «Paradies», ein Road Movie von Immanuel Esser, in Deutschland auf den Kinostart.

Philipp Künzlis Handschrift zeichnet sich durch eine unprätentiöse Bildsprache aus: ehrlich und klar fängt er im richtigen Moment die richtigen Bilder ein und prägt damit einen poetischen Realismus, wie im aktuellen Film «Master of Disaster» von Jürgen Brügger. Dort ist sein Blick, neugierig und offen, auf die Trainings von Katastrophen-Truppen gerichtet und so eröffnet er uns eine faszinierend-erschreckende Sicht auf mögliche Szenarien einer hoffentlich nie eintretenden Realität. Die Lichtgestaltung ist stets den jeweiligen Filmwerken angepasst und spielt mit den Hell-Dunkel-Effekten als Spiegel innerer Zustände, wie beispielsweise im Kurzfilm «Hotel Terminus» von Dorthe Wölner-Hanssen.

Philipp Künzli steht mitten drin im Filmleben als Cinematographer, wie es im Angelsächsischen heisst, oder wie wir schlichter sagen, als Kameramann – oder auf Italienisch: direttore artistico della fotografia cinematografica.

Als Anerkennung für sein facettenreiches Schaffen verleiht der Kanton Solothurn Philipp Künzli den Preis für Film 2020.