Tobi Müller
Preis für Literatur
Der Autor und Kulturjournalist Tobi Müller schreibt über Pop, Theater und Digitalität. Er tut dies pointiert, kritisch und mit einem Blick für das, was Massen bewegt, und daher stets auch politisch ist. 1970 in Olten geboren und in Trimbach aufgewachsen, studierte er in Zürich und Berlin Sprachen und war für verschiedene Medien tätig. Zudem verfasste Tobi Müller Theaterstücke und Filmdrehbücher. 2015 wurde sein Film «A1 – Ein Streifen Schweizer Strasse» mit dem Zürcher Fernsehpreis ausgezeichnet. Sein 2021 erschienenes Buch «Play Pause Repeat – Was Pop und seine Geräte über uns erzählen» ist eine Kulturgeschichte darüber, wie technologische Entwicklungen die Popmusik beeinflusst haben.
Der Kanton Solothurn zeichnet Tobi Müller für seine Arbeit mit dem Preis für Literatur 2024 aus.
Laudatio
Der Autor, Kulturjournalist und Moderator Tobi Müller wurde 1970 in Olten geboren und ist in Trimbach und Wisen aufgewachsen. Er studierte in Zürich und Berlin Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaft. 1993 veröffentlichte er erste journalistische Texte im Oltner Tagblatt und in der WOZ und schreibt seither über Pop, Theater und Digitalisierung. Seit 2009 wohnt Tobi Müller in Berlin und arbeitet freischaffend. Er schreibt als brillanter Kulturjournalist vor allem in Deutschland und der Schweiz für zahlreiche Print-, Radio- und digitale Medien. Seine journalistischen Texte sind pointiert, kritisch und zeugen von einem Blick für das, was Massen bewegt und daher stets auch politisch ist. Im Weiteren ist er Co-Autor von drei semi-dokumentarischen Theaterstücken und schreibt Drehbücher.
Als erfahrener Theaterkritiker und ehemaliges Mitglied der Jury des Berliner Theatertreffens hinterfragt Müller, welche Rolle die Theaterkritik im Dialog mit einer Inszenierung und als eigenständige Textsorte einnimmt. Er untersucht den Platz des Theaters als flüchtige Form in einer Gesellschaft, die sich im digitalen und medialen Wandel befindet. Tobi Müller steht dafür ein, dass der Medienwandel die Theaterkritik nicht entlastet vom genauen Hinschauen, vom klaren Denken und vom guten Schreiben. Sein 2021 erschienenes Buch «Play Pause Repeat – Was Pop und seine Geräte über uns erzählen» ist eine Kulturgeschichte darüber, wie technologische Entwicklungen die Popmusik beeinflusst haben. Auf einer leidenschaftlich recherchierten Reise vom Tape bis zum iPod thematisiert Müller das Spannungsfeld zwischen Pop als Massenkultur und der Individualisierung durch Streamingplattformen und endet, als literarisches Mittel, mit einer Playlist zum Text. Tobi Müller bewegt sich versiert zwischen literarischen Formen – ob vom Drama zur Kritik oder vom Essay zur Playlist – und leistet als Kulturvermittler wichtige kulturpolitische Arbeit.
Für dieses vielfältige Schaffen, das weit über den herkömmlichen Begriff der Literatur hinausgeht, zeichnet der Regierungsrat des Kantons Solothurn Tobi Müller mit dem Preis für Literatur 2024 aus.